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Kalkofen

Die Forsthofreite der Oberförsterei Kalkofen wurde zwischen 1707 und 1713 im Nordosten der Arheilger Feldmark auf landgräflichem Besitz erbaut und nach dem in der Nachbarschaft gelegenen Kalkofen, einer seit dem Mittelalter von den Arheilgern genutzten Kalkgrube, benannt. Erster Förster war 1713 bis 1729 Johannes Klipstein (1674-1729). In den folgenden Jahrzehnten nutzten die Försterfamilien Rautenbusch und Brendel das Gebäude als Dienstsitz. Anfang des 19. Jahrhunderts sank die Oberförsterei Kalkofen durch die Umstrukturierung der Darmstädter Forstverwaltung auf die Stufe einer untergeordneten Revierstelle und 1874 schließlich zu einer Forstwartei. 1968 wurde das Revier Kalkofen im Zuge von Einsparmaßnahmen der Forstverwaltung aufgelöst und seine Teile den umliegenden Förstereien zugeschlagen. Das Forsthaus ging 1969 in Privatbesitz über. 1979 wurde der zweistöckige Bau mit Mansarddach bei einem Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Die nach der Renovierung eröffnete Gaststätte im Sommer und der Verkauf von Weihnachtsbäumen im Winter machen das Forsthaus Kalkofen heute zu einem beliebten Ausflugsziel der Darmstädter.

Lit.: Andres, Wilhelm: Aus Darmstadts Waldvergangenheit. Mit einem Ausblick von Arnulf Rosenstock, Darmstadt 1988, S. 128-132.