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Gardistenhäuser

In der Mitte des 18. Jahrhunderts entstand im Nordosten DAs die so genannte Pankratiusvorstadt, die Keimzelle des Martinsviertels. Hier siedelten kleine Handwerker, mittellose Bürger, die in der Altstadt keinen Platz mehr fanden, und Zugezogene vom Land. Außerdem wurde den Soldaten der Leibwache, den Veteranen und deren Witwen hier ein Stück Land für ein kleines unterkellertes einstöckiges Haus mit Nebengebäuden und Garten zugeteilt. Einer der wenigen Soldaten, die dann tatsächlich in die Pankratiusvorstadt zogen, war Gardesoldat Wilhelm Lorenz. Er zog 1839 in das Gebäude in der Gardistenstraße 3 ein, das vermutlich schon kurz vor 1818 von einem Zimmermann namens Mahr errichtet worden war. Seine Witwe und später sein Sohn blieben hier wohnen. 1981 wurde das Haus saniert, im Innern modernisiert und erhielt 1982 auf einer Bauausstellung in Frankfurt am Main einen Preis als beispielhafte Leistung im Bereich der Modernisierung. Das Nachbarhaus, Gardistenstraße 5, in der ebenfalls ein Leibgardist lebte, wurde zwischen 1830 und 1839 gebaut und dient heute ebenfalls noch als Wohnhaus.

Lit.: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Kulturdenkmäler in Hessen. Stadt Darmstadt. Hrsg. vom Landesamt für Denkmalpflege Hessen in Zusammenarbeit mit dem Magistrat der Stadt Darmstadt – Denkmalschutzbehörde – Braunschweig, Wiesbaden 1994, S. 244; Zimmer, Werner u. a. (Hrsg.): 400 Jahre Darmstädter Martinsviertel. Geschichte und Leben eines Stadtteils 1590-1990, Darmstadt 1989.