(geb. Wagner)
Buchhändlerin
* 07.08.1899 Köslin/Pommern
† 06.06.1978 Darmstadt
Nach der Schulausbildung in Treptow an der Rega und ab 1914 in Berlin, war Marianne D’Hooghe zunächst als Kontoristin tätig. Ab 1922 arbeitete sie im Buchhandel in Berlin, absolvierte eine Lehre in der juristischen Buchhandlung Struppe und Winkler und war nacheinander an der Amelung’schen Buchhandlung, im Karl Rauch Verlag und zuletzt in der Buchhandlung bei Karl Buchholz tätig. Nach ihrer Heirat mit Robert D’Hooghe 1937 übersiedelten die beiden, auf Vermittlung von Karl Buchholz und mit dessen Hilfe, nach DA und übernahmen 1937 die Bücherstube von Alfred Bodenheimer. Im Sinne ihres jüdischen Vorgängers, der nach Amerika emigrieren konnte, führten sie die Buchhandlung während der 1930er und 1940er Jahre als Ort des geheimen Widerstands und nach 1945 als ein wichtiges Zentrum für Kunst und Literatur in DA fort.
D’Hooghe arbeitete in Verleger- und Buchhändlervereinigungen aktiv mit. Sie leitete viele Jahre Vorlesewettbewerbe des Deutschen Börsenvereins und hielt öffentliche Vorträge über Neuerscheinungen auf dem Buchmarkt. Parallel entstand seit den späten 1920er Jahren ein nur in kleinem Umfang publiziertes literarisches Werk: Gedichte, Prosa, Essays und Kritiken. 1969 erschien ihr Buch „Mitbetroffen“, in dem sie, im biografischen Zusammenhang, die Geschichte der Bücherstube während der 1930er und 1940er Jahre nachzeichnete. 1968 wurde D’Hooghe Ehrenmitglied des Hessischen Verleger- und Buchhändlerverbands, 1969 verlieh ihr die Stadt DA für hervorragendes, langjähriges Wirken im Dienste der Allgemeinheit die Ehrenurkunde für verdiente Bürger. Sie wurde auf dem Waldfriedhof in DA beigesetzt.
Lit.: D’Hooghe, Marianne: Mitbetroffen, Darmstadt 1969.