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Arnold, Klaviergeschäft

Die 1830 in Klein-Umstadt gegründete Pianofortefabrik Arnold zog 1882 nach DA, wo ein Nachfahre, Karl Arnold, zunächst am Mathildenplatz 7, zwei Jahre später in der Mühlstraße 3 sein Geschäft einrichtete. Arnolds Sohn Georg erlernte ebenfalls den Beruf des Klaviermachers. Die zwischenzeitlich als offene Handelsgesellschaft geführte Firma „Gebrüder Arnold“ trat 1899 in Liquidation und wurde aufgelöst. Die Brüder Heinrich und Karl Arnold eröffneten jeweils unter ihrem eigenen Namen ein Geschäft: Gesellschafter der Firma „Heinrich Arnold, Flügel und Pianos“ waren dessen Söhne Heinrich und Karl Ludwig Arnold. Die Firma „Karl Arnold und Sohn“, später bekannt als „Klavier-Arnold“, wurde nach dem Tod Karl Arnolds 1923 von dessen Sohn Georg weitergeführt. Sie erhielt für ihre Klaviere in den 1920er Jahren höchste Auszeichnungen. Die Firma lag „nächst dem Schwimmbad“ in der Erbacher Straße, Ecke Mühlstraße (heute: Merckstraße), während sich die Verkaufsräume in der Elisabethenstraße befanden. Das Geschäft umfasste die Herstellung, Vermietung und den Handel mit Klavieren und Harmoniums sowie Transport, Lagerung und Reparaturen dieser Instrumente, eine Musikalienhandlung und den Vertrieb von Schallplatten. Zu dieser Zeit eröffnete man sogar eine Zweigniederlassung in Bingen. Aufgrund der schwierigen Wirtschaftslage wurde 1930 ein Antrag auf Eröffnung eines Vergleichsverfahrens gestellt. Durch einen zwischenzeitlichen Zusammenschluss beider Klaviergeschäfte Arnold zur Firma „Vereinigte Pianofabriken Karl Arnold und Sohn, Heinrich Arnold und H. Arnold“ hatte man noch einen Aufschub erreichen können. 1942 jedoch erklärte Georg Arnold die Firma „Karl Arnold und Sohn“ für erloschen. Nach dem Tod Heinrich Arnolds und seiner Ehefrau in der Brandnacht und der Zerstörung des Geschäfts der Firma „Heinrich Arnold“ 1944 eröffneten Heinrichs Kinder Heinrich Arnold, Operndirektor in Dresden, und Erich Arnold, Sänger in Wien, die Firma unter der Bezeichnung „Heinrich Arnold, Pianofortefabrik, Konzertagentur, Musikverlag“ neu. Bereits in den 1950er Jahren wurde der Geschäftsbetrieb jedoch eingestellt. Aufgrund mangelnder Geschäftsbewegungen wurde der Handelsregister-Eintrag der Firma „Heinrich Arnold“ 1974 von Seiten des Amtsgerichts gelöscht.