Stadtlexikon Darmstadt

Logo Darmstadt

Nuß, Max

Ingenieur
* 14.09.1893 Lörrach
+ 14.08.1979 Lörrach
Nach dem Studium in Karlsruhe, anfangs der Architektur, dann der Gastechnik und Gaschemie, Stationen am Gasinstitut Karlsruhe, bei den Gas- und Wasserwerken Lüneburg und den Farbwerken Höchst, kam Max Nuß 1924, erst 30 Jahre, als Direktor der Stadtwerke nach Darmstadt. Unter seiner Leitung entwickelten sich diese von einem städtischen zu einem Regionalunternehmen der Gas- und Wasserversorgung. Im Hinblick auf die großen Aufgaben der Nachkriegszeit, den Wiederaufbau der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Infrastruktur und die Versorgung eines sich weiter ausdehnenden Regionalnetzes, entstand der Plan, eine kommunale Aktiengesellschaft zu gründen, an der mehrere Kommunen und Gebietskörperschaften und die Industrie beteiligt sein sollten. Deshalb wurden die Stadtwerke 1950 in die neu gegründete Südhessische Gas und Wasser AG eingebracht, deren Vorstandsvorsitz Max Nuß bis zu seiner Ruhestandversetzung 1959 innehatte.

Von 1929 an widmete er sich auch der Theorie der Gaserzeugung und Verteilung und lehrte dieses Fach von 1929 bis 1959 als Honorarprofessor an der Technischen Hochschule Darmstadt. Als Vorsitzender des Darmstädter Kunstvereins von 1951 bis 1966 setzte er sich insbesondere für den Neubau der Kunsthalle an Stelle des im Krieg zerstörten Vorgängerbaus ein. Unterstützung fand er im damaligen Oberbürgermeister Ludwig Engel sowie Ludwig Prinz von Hessen, Karl Merck und dem Sammler und Mäzen Karl Ströher. Mit finanzieller Beteiligung der Stadt und Spenden aus Wirtschaft, Industrie und Stadtgesellschaft konnte 1957 der von Professor Theo Pabst im Stil der Klassischen Moderne geplante Bau eingeweiht werden. Als Meister vom Stuhl der Darmstädter Freimaurerloge „Johannes der Evangelist zur Eintracht“ betrieb Max Nuß mit ebensolcher Leidenschaft den Bau eines von Stadt und Loge gemeinsam genutzten Gebäudes auf dem Gelände des im Krieg zerstörten Logengebäudes von Georg Moller in der Sandstraße (heute Moller-Haus).