(Geb. Gunkel)
Schriftstellerin, Übersetzerin
* 18.06.1940 Darmstadt
† 16.01.2019 Landshut
Mirjam Pressler wuchs im Stadtteil Eberstadt auf, besuchte die Darmstädter Viktoriaschule und ein Gymnasium in Bensheim an der Bergstraße. Sie studierte drei Jahre an der Staatlichen Hochschule für bildende Künste in Frankfurt/Main, danach Sprachen an der Ludwig-Maximillians-Universität in München und lebte ein Jahr in einem Kibbuz in Israel. Nach der Geburt ihrer drei Töchter kehrte sie 1970 nach München zurück und arbeitete im eigenen Jeansladen. 1980 erhielt sie für ihr Erstlingswerk „Bitterschokolade" den Oldenburger Kinder- und Jugendliteraturpreis und verfasste fast 40 weitere Kinder- und Jugendbücher, in denen die Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte und Kultur, auch mit dem Holocaust und dem Antisemitismus, ein zentrales Thema bildete. Pressler übersetzte dazu mehr als 300 Bücher ins Deutsche, darunter die Kritische Ausgabe des Tagebuchs von Anne Frank.
Für ihre Arbeit erhielt Mirjam Pressler zahlreiche Auszeichnungen, darunter mehrere Preise für Kinder- und Jugendliteratur, den Bayerischen Verdienstorden (2006), die Buber-Rosenzweig-Medaille (2013) und 2018 das Bundesverdienstkreuz für ihren „herausragenden Einsatz für die Völkerverständigung insbesondere zwischen Israel und Deutschland und die Erinnerung an das nationalsozialistische Unrecht“.
Ende 2022 entschieden Magistrat und Stadtverordnetenversammlung, die Grundstraße im Stadtteil Kranichstein in Mirjam-Pressler-Straße umzubenennen.