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Schnittspahn, Georg Friedrich

Zoologe, Botaniker
* 03.01.1810 Darmstadt
† 22.12.1865 Darmstadt
Aus der berühmten Gärtnerfamilie Schnittspahn stammend, begann auch Georg Friedrich Schnittspahn seine berufliche Laufbahn als Gärtner am Botanischen Garten. 1829 erlaubte ihm ein einjähriges Stipendium des Großherzogs die weitere Ausbildung am Jardin des Plantes in Paris. Nach seiner Rückkehr war er an der ersten Verlegung des Botanischen Gartens vom Schlossgraben in den nördlichen Teil des Herrngartens beteiligt sowie an der Gründung des „botanischen Kabinetts“, das in der damaligen Großherzoglichen Meierei untergebracht wurde. 1836 wurde Schnittspahn zum provisorischen, 1841 zum ständigen Lehrer in Botanik, Zoologie und „Produktenkunde“ an der Höheren Gewerbschule ernannt. 1841 wurde ihm auch die Oberleitung des Botanischen Gartens
übertragen, der auf seine und auf die Anregung des Museumsdirektors Ernst Schleiermacher in der Folge mit der TH Darmstadt und ihren Vorläufern dauerhaft verbunden wurde. Neben der Aufsicht über den Botanischen Garten und das Kabinett erhielt Schnittspahn 1849 zusätzlich die Ernennung zum Hofgartendirektor, 1855 zum Direktor des Botanischen Gartens. 1835 war er Mitbegründer des Gartenbauvereins DA, eines der ältesten noch bestehende Vereine dieser Art in Deutschland (Gartenbauvereine). Seine wegweisende „Flora der phanerogamischen Gewächse des Grossherzogthums Hessen. – Ein Taschenbuch für botanische Excursionen“ erschien zwischen 1839 und 1865 in vier Auflagen. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. 1968 wurde die Schnittspahnstraße am Botanischen Garten nach ihm benannt.

Lit.: Hubert Ziegler: Aus der Geschichte der Botanik in Darmstadt. In: THD, Jahrbuch 1976/77, S. 207-213.