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Schlösser, Louis

Konzertmeister
* 17.11.1800 Darmstadt
† 17.11.1886 Darmstadt
Als Söhne und Erben des 1846 verstorbenen jüdischen Gastwirts Falk Schlösser firmierten der großherzogliche Hofmusikdirektor Louis Schlösser, Kunstmaler Bernhard Schlösser (1802-1859) in Frankfurt/Main und Akademieprofessor Theodor Schlösser in Colmar. Die künstlerische Begabung lag in der Familie; zwei Brüder der Mutter waren Kunstmaler und Musiker. Lazarus oder Löser Schlösser, der sich später Louis nannte, erhielt schon als junger Geiger in der Darmstädter Hofkapelle Unterricht in Harmonielehre und Komposition. Eines der von Großherzog Ludewig I. für begabte Nachwuchskünstler gewährten Stipendien finanzierte ein dreijähriges Studium in Wien und Paris, u. a. bei Salieri, Cherubini und Rudolf Kreutzer. Schon aus Wien kamen erste eigene Kompositionen. Seit 1825 Kammermusikus, dann Konzertmeister und seit 1846 Hofmusikdirektor, konzertierte Schlösser neben der Arbeit als Solist und Dirigent in DA vielerorts im In- und Ausland; zudem war er Akademiemitglied in Stockholm und Amsterdam. Unter seinen insgesamt 70 gedruckten Kompositionen finden sich mehrere Opern, die zumeist in DA uraufgeführt wurden.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Jüdischen Friedhof in DA.

Lit.: Franz, Eckhart G. (Hrsg.): Juden als Darmstädter Bürger, Darmstadt 1984, S. 228-233.