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Noack, Friedrich

Musikwissenschaftler, Komponist
* 10.07.1890 Darmstadt
† 21.01.1958 Darmstadt
Friedrich Noack, Bruder von Elisabeth Noack, studierte Musikwissenschaft in Berlin und habilitierte sich 1920 an der TH Darmstadt. Seine wissenschaftliche Tätigkeit erstreckte sich neben Forschungen zur hessischen Musikgeschichte insbesondere auf das Kantatenwerk des Darmstädter Hofkapellmeisters Christoph Graupner. Seine Publikationen zu diesem Barockmeister sind bis heute grundlegend. Die Musikbestände der Universitäts- und Landesbibliothek hat er 1920 bis 1927 neu geordnet und katalogisiert. Noack prägte das Darmstädter Musikleben durch Vorlesungen und Vorträge, durch Kritiken und Konzerteinführungen ebenso wie durch seine musikpraktische Tätigkeit (Madrigalvereinigung, Mozartverein, Instrumentalverein, Volkschor Darmstadt). 1933 musste er die Stadt verlassen und ging an die Hochschule für Musik nach Mannheim. Nach dem Krieg war er als musikpädagogischer Berater in verschiedenen Gremien tätig und unterrichtete zugleich als Lehrer an der Darmstädter Akademie für Tonkunst, deren Direktor er in der Aufbauphase von 1945 bis 1951 war. 1953 verlieh ihm das Land Hessen die Goethe-Plakette und 1956 die Stadt DA die Bronzene Verdienstplakette. Seine Kompositionen, darunter zahlreiche Lieder, befinden sich in Familienbesitz.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. Ein Teil seiner Kompositionen befindet sich seit 1991, sein Gesamtnachlass seit 2012 in der Universitäts- und Landesbibliothek DA.

Lit.: Kaiser, Hermann: Friedrich Noack. Ansprache, gehalten ... am 21. Januar 1959 in Darmstadt; Darmstadt 1959; Noack, Elisabeth: Artikel Noack. In: MGG 9, Sp. 1540-1542; Engels, Peter: Von der Schule für Klavierspiel zur Akademie für Tonkunst – ein Beitrag zur Geschichte der Musik und des Musikunterrichts in Darmstadt. In: 150 Jahre Akademie für Tonkunst Darmstadt, hrsg. vom Eigenbetrieb Kulturinstitute der Wissenschaftsstadt Darmstadt, Akademie für Tonkunst, Darmstadt 2001, S. 31-33.