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Jorns, Werner

Archäologe
* 20.05.1909 Kassel
† 29.01.1990 Darmstadt
Nach dem Studium in London, Berlin, Prag, Wien und Marburg wurde Werner Jorns 1936 von Gero von Mehrhart in Marburg mit einer Arbeit über „Die Hallstattzeit in Kurhessen“ promoviert. 1938 erfolgte die Berufung an das Städtische Museum für Völkerkunde Leipzig als Leiter der Vorgeschichtlichen Abteilung, wo er bis Juli 1945 tätig war. Zum 01.10.1945 wurde Jorns mit der Leitung des neu gegründeten „Amtes für Bodendenkmalpflege im Regierungsbezirk Darmstadt“ betraut, dessen mühsamer Aufbau 1961 mit dem Umzug in den Glockenbau des Schlosses einen gewissen Abschluss fand (Landesamt für Denkmalpflege, Hessen). Bis 1974 war er Leiter der Archäologischen Denkmalpflege im Regierungsbezirk DA. Unter seiner Leitung fanden 1948 umfangreiche Grabungen in der bronzezeitlichen Nekropole von Wixhausen, 1950/51 in der römischen „villa rustica“ Gambach, 1953 bis 1956 im römischen Kastell und Lagerdorf Butzbach, 1958 bis 1964 im Salinengelände von Bad Nauheim, 1962/63 im römischen Kastell Groß-Gerau und 1970 bis 1973 im römischen Burgus „Zullestein“ bei Biblis-Nordheim statt. Jorns gründete 1964 den Verein von Altertumsfreunden im Regierungsbezirk Darmstadt e. V., der seit 1984 einen der beiden höchstdotierten Preise für archäologische Forschungen stiftet (Eduard Anthes). 1974 erhielt er die Bronzene Verdienstplakette der Stadt DA, 1989 das Bundesverdienstkreuz. Werner Jorns wurde auf dem Alten Friedhof in DA beigesetzt.

Lit.: Fundberichte aus Hessen, 14. Jg., Wiesbaden 1974, S. VI-XIX.