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Wolzogen, Ernst Ludwig Freiherr von

Schriftsteller
* 23.04.1855 Breslau
† 30.08.1934 Puppling bei Wolfratshausen
Ernst Ludwig Freiherr von Wolzogen studierte von 1876 bis 1879 Germanistik, Philosophie und Biologie in Straßburg und Leipzig. Anschließend war er bis 1881 Vorleser des Großherzogs von Sachsen-Weimar. 1882 ließ er sich in Berlin nieder, wo er zunächst als Verlagslektor, später als freier Schriftsteller tätig wurde. 1893 zog von Wolzogen nach München. Dort gründete er die Freie Literarische Gesellschaft und inszenierte Dramen von Gerhart Hauptmann und Henrik Ibsen für den Akademisch-dramatischen Verein. 1899 kehrte er nach Berlin zurück und eröffnete 1901 das Kleinkunsttheater „Das Überbrettl“. Von 1905 bis 1918 lebte er in DA. Danach zog er ins bayerische Puppling. Von Wolzogen verfasste unterhaltsam-humoristische, z. T. zeitkritische Gesellschaftsromane, Dramen und Lustspiele mit treffenden Milieuschilderungen wie die Tragikomödie „Das Lumpengesindel“ (1892) und die Romane „Der Kraft-Mayr“ (1897) und „Das Dritte Geschlecht“ (1899). In seiner Zeit in DA schrieb er vorwiegend Werke mit religiöser Thematik, u. a. die Dramen „Der Weg des Kreuzes“ (1909-26) und den Roman „Der Erzketzer“ (1911).

Lit.: Deutsche Biographische Enzyklopädie, hrsg. von Walter Killy und Rudolf Vierhaus, Bd. 10, S. 587.