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Meerwald, Erich

Gebrauchsgrafiker
* 19.12.1895 Lothringen
† 03.09.1973 Darmstadt
Aus einer Offiziersfamilie stammend, wurde Erich Meerwald als Sohn Berliner Eltern 1895 in Lothringen geboren. Als nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg die vorgesehene Offizierslaufbahn infolge der politischen Verhältnisse 1919 nicht möglich war, nahm er Unterricht an der Schauspielschule des Berliner Staatstheaters und trat auch bei Vorstellungen auf. Noch während der Ausbildung schuf er als Autodidakt Werbeplakate für eine Modefirma. Seit den 1920er Jahren war er für namhafte Filmverlage, wie die Ufa, Tobis, Terra und Bavaria, als Grafiker für Filmplakate tätig. Er lebte bis 1944 in Berlin, dann in Kulmbach und Koblenz und kam 1953, wegen der Nähe zu den in Frankfurt/Main nach 1945 sich ansiedelnden Filmgesellschaften, nach DA. Hier entwarf er Plakate für die Firmen Columbia, MGM, Pallas und Universal, darunter auch für den Film „Ben Hur“. Seit den 1960er Jahren gilt Meerwald als Senior der deutschen Filmgrafiker. Daneben war er für die Reichspost und Bundespost mit 45 ausgeführten Briefmarkenentwürfen und der Gestaltung von Telegramm-Schmuckblättern tätig. 1959 beauftragte ihn die Bundesbank mit dem Entwurf neuer deutscher Banknoten. Hinzu kamen Arbeiten für die Lufthansa, das Hotel Adlon in Berlin, Flakons und Verpackungen für die französische Parfümindustrie und über 200 Bucheinbände. Seine Briefmarken-Motivsammlung fand internatonale Beachtung; in den 1950er Jahren war er Leiter des Allgemeinen Postwertzeichen-Sammler-Vereins DA.