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Krischer, Otto

Maschinenbauingenieur
* 07.05.1899 Bendorf/Rhein
† 26.05.1976 Darmstadt
Seine wissenschaftliche Ausbildung begann Otto Krischer mit dem Studium der Philosophie und Kunstgeschichte an der Universität Würzburg. Anschließend studierte er Bildhauerei an den Kunstakademien in Berlin-Charlottenburg und Dresden und arbeitete als Bildhauer. Diese künstlerische Tätigkeit entsprach seinen Neigungen, die er lebenslang pflegte, auch, nachdem er an der TH Darmstadt ab 1924 das Studium des Maschinenbaus absolvierte, das er mit der Promotion zum Dr.-Ing. abschloss. 1934 habilitierte er sich ebenfalls an der TH Darmstadt für Theoretische Wärmelehre und Heizung und Lüftung und lehrte als Privatdozent, wobei er auch die Studierenden der Architektur und Chemie mit seinem Spezialgebiet vertraut machte. 1940 wurde Krischer zum apl. Professor ernannt. Nachdem seine Berufung sowohl während des „Dritten Reiches“ vom Reichserziehungsministerium als auch in der Nachkriegszeit vom hessischen Kultusministerium als Hausberufung mehrere Male abgelehnt worden war, wurde er 1947 zum außerordentlichen Professor für Wärmelehre ernannt. Im Jahr 1959 wurde er auf die o. Professur für Heizungs- und Trockentechnik berufen, die er bis zu seiner Emeritierung 1967 innehatte. Durch sein Standardwerk „Die wissenschaftlichen Grundlagen der Trocknungstechnik“ wurde Krischer international bekannt. Die
Universität Karlsruhe verlieh ihm 1971 die Würde eines Dr.-Ing. e. h. für seine Verdienste um die Entwicklung der Thermischen Verfahrenstechnik. Otto Krischer wurde auf dem Waldfriedhof in DA beigesetzt.

Lit.: Schmidt, Isabel: Nach dem Nationalsozialismus. Die TH Darmstadt zwischen Vergangenheitspolitik und Zukunftsmanagement (1945-1960), Darmstadt 2015.