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Köth, Erika

Opernsängerin (Koloratursopranistin)
* 15.09.1925 Darmstadt
† 20.02.1989 Speyer
Erika Köth wuchs in DA bei ihren Großeltern schon mit Hausmusik auf. Mit acht Jahren erkrankte sie an spinaler Kinderlähmung, überwand die Krankheit und wollte schon als Kind Sängerin werden. Ihr erstes Engagement hatte sie am Landestheater DA als Kinderstimme im „Evangelienmann“ von Kienzl. Nach der Schule absolvierte Köth eine kaufmännische Ausbildung und nahm Gesangsunterricht. Im Herbst 1944 begann sie mit ihrer Ausbildung an der Hessischen Landesmusikschule (Akademie für Tonkunst). Unterbrochen vom Zweiten Weltkrieg setzte sie diese bis zum November 1947 fort, gewann in der Sparte Koloratur einen Gesangswettbewerb des Hessischen Rundfunks in Frankfurt/Main und wurde 1948 an das Pfalztheater in Kaiserslautern engagiert. 1950 wechselte Köth nach Karlsruhe und debütierte dort als Philine in „Mignon“. Dann folgten Engagements an der Münchner Staatsoper, bei den Salzburger Festspielen, den Festspielen in Bayreuth, an der Wiener Oper (1. Koloratursängerin), der Oper Berlin, der Pariser Grand Opéra und Tourneen durch Europa, die USA, Russland und Japan. 1956 wurde sie zur Bayerischen und 1970 zur Berliner Kammersängerin ernannt. Ab 1973 unterrichtete Köth an den Musikhochschulen in Köln und Mannheim und nahm 1978 ihren Abschied von der Bühne. Ihre Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. 2001 wurde der Erika-Köth-Weg in Kranichstein nach ihr benannt.

Lit.: Riemann Musiklexikon, Bd. 1, S. 948, Ergänzungsband 1, S. 657; Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 2., neu bearb. Ausgabe. Personenteil, hrsg. von Ludwig Finscher, bisher 17 Bde., Kassel 1999-2007, Personenteil 10, Sp. 561; Müller-Marein, Josef / Reinhardt, Hannes: Das musikalische Selbstportrait, Hamburg 1963.