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Aron, Erich

Jurist
* 24.10.1857 Esens/Wittmund
† 08.05.1943 KZ Theresienstadt
Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin und der Promotion war Erich Aron ab 1885 am Landgericht Straßburg tätig, 1907 wurde er dort Landgerichtsdirektor. Er erhielt den Titel Geheimer Justizrat und war 1918 Honorarprofessor der Universität Straßburg. Dieselbe Funktion erhielt er 1919 an der TH Darmstadt (TU Darmstadt), berechtigt zu Vorlesungen in Arbeits- und Gewerberecht, Steuerrecht, Urheber- und Versicherungsrecht. Ab 1921 war er Privatdozent an der TH Darmstadt mit Lehrauftrag für Arbeits- und Steuerrecht, am 23.04.1929 wurde er zum persönlichen Ordinarius ernannt und war von 1930 bis 1932 Dekan der Abteilung für Kultur- und Staatswissenschaften. Mit dem Nationalsozialismus endete Arons Zeit an der TH Darmstadt abrupt. 1933 wurde er als „Nichtarier“ emeritiert. Er war zu diesem Zeitpunkt bereits 75 Jahre alt und sah keine andere Möglichkeit, als in Deutschland zu bleiben. Nach seiner Entlassung siedelte er nach Stuttgart über. Im April 1943 wurde er von dort ins KZ Theresienstadt deportiert, wo er am 8. Mai 1943 starb.

Lit.: Verzeichnis der Hochschullehrer der TH Darmstadt, Teil 1: Kurzbiographien 1836-1945, bearb. von Christa Wolf und Marianne Viefhaus, Darmstadt 1977 (Darmstädter Archivschriften 3), S. 16; Hanel, Melanie: Normalität unter Ausnahmebedingungen. Die TH Darmstadt im Nationalsozialismus, Darmstadt 2014.