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Darmstädter Privatbrauerei

Jacob Rummel richtete im Jahr 1847 in einem an der Ecke Elisabethen- und Neckarstraße gelegenen Haus eine Gastwirtschaft ein und erbaute auf dem zugehörigen Gelände eine Brauerei, die im Dezember 1847 erstmals Bier produzierte. Seinen Namen „Zur Eisenbahn“ erhielt das Gasthaus wegen der in der Nähe vorbeiführenden, kurz zuvor eröffneten Main-Neckar-Bahn (Eisenbahn). Die „Rummel-Lok“ stellt seitdem das Firmenzeichen der Darmstädter Privatbrauerei dar. Vor allem unter der Leitung von Wilhelm Rummel entwickelte sich die Brauerei, nachdem sie zwischenzeitlich in Konkurs gegangen und neu gegründet worden war, im späten 19. Jahrhundert zum industriellen Großbetrieb. Rummel nahm 1887 auf dem heutigen Betriebsgelände, damals noch am Waldrand gelegen, eine vollständig neue Brauerei mit Mälzerei in Betrieb. Zwei Jahre später wurde der neue Brauereiausschank „Rummelbräu“ an der Unteren Rheinstraße eröffnet. Seit 1904 wurde neben Fass- auch Flaschenbier abgefüllt. Nach 1945 hatte die Darmstädter Privatbrauerei weniger unter den geringen Zerstörungen des Betriebsgeländes als unter der Kontingentierung der Brauzutaten und dem weitgehenden Verlust der Absatzstätten zu leiden. Jahrelang braute man Bier im Auftrag anderer zerstörter Brauereien. Durch die umfassende Modernisierung des Betriebs in den 1950er Jahren und die Aufnahme nicht alkoholischer Getränke ins Sortiment (z. B. Sinalco seit 1952) konnte die Darmstädter Privatbrauerei das Überleben sichern. Die Verbundenheit mit DA, die auch in der Umbenennung in „Darmstädter Bier“ im Jahr 1982 zum Ausdruck kam, wurde von der Stadt DA durch die Verleihung der Silbernen Verdienstplakette an Geschäftsführer Wolfgang Koehler 1998 gewürdigt.