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Zeyher, Johann Michael

Landschaftsgärtner
* 26.11.1770 Obernzenn bei Ansbach
† 23.04.1843 Schwetzingen
Seine Lehrzeit begann Johann Michael Zeyher bei Hofgärtner Kern in Ansbach. Beim Umbau des Schlosses Triesdorf zu Ansbach wurde er mit dem gerade in Deutschland in Mode gekommenen englischen Gartenstil vertraut. Im Dienste des Großherzogs Karl Eugen von Württemberg vertiefte er sein Berufswissen weiter an der Hohen Karlsschule. Eine Empfehlung von Markgraf Karl Friedrich von Baden ebnete ihm den Weg zu einem längeren Aufenthalt in der Schweiz, wo er im Jahr 1794 die Tochter des Baseler Stadtgärtners Nikolaus Petersen heiratete. 1804 wurde er als Nachfolger von Friedrich Sckell (1750-1823) Hofgärtner in Mannheim, schuf dort die Pläne für sämtliche Mannheimer Gartenanlagen und war als Mitarbeiter Friedrich Weinbrenners bei der Schaffung der markgräflichen Parkanlagen in Karlsruhe beteiligt. Ab 1806 hatte er als Gartenbaudirektor die Aufsicht über alle herrschaftlichen Gärten, Forstbaumschulen und Pflanzungen an allen Landesstraßen des Landes Baden. Seine Lebensaufgabe lag jedoch in der Schwetzinger Schlossparkplanung. Neben Ludwigsburg, Basel, Mannheim und Schwetzingen, liegt auch DA und Umgebung auf seinem Schaffensweg. Großherzogin Wilhelmine ließ von Zeyher nach 1815 auf dem „Busenberg“ östlich der Residenz DA, der heutigen Rosenhöhe, einen weitläufigen Garten anlegen. Er schuf mit seinem Landschaftsgarten im englischen Stil ein stimmungsvolles biedermeierliches Idyll, in dem sich Vegetation und Architektur zu mannigfaltigen Bildern vereinigten. Weitere Gartenanlagen plante Zeyher in Wolfsgarten bei Langen und in Seeheim-Jugenheim. Als Anerkennung seiner Verdienste erhielt er 1825 das Ritterkreuz des Zähringer Löwenordens und 1826 den Titel eines Großherzoglichen Geheimen Hofrats. Die Stadt Schwetzingen verlieh ihm 1835 die Ehrenbürgerwürde. In DA wurde 1963 der Zeyherweg auf der Rosenhöhe nach ihm benannt.