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Zernin, Heinrich

Maler
* 23.11.1868 Darmstadt
† 17.11.1951 Darmstadt
Als Sohn des Verlagsbuchhändlers Eduard Zernin und dessen Frau Natalie, geborene Kaup, wurde Heinrich Zernin in DA geboren. Schon während der Schulzeit im Gymnasium erhielt er privaten Zeichenunterricht bei dem Tiermaler August Fritz. Zernin war letzter Schüler Heinrich Hofmanns und besuchte gemeinsam mit seinem Vetter Leo Kayser die Großherzogliche Zeichenschule im Museum. Danach war er Schüler seines großen künstlerischen Vorbilds Heinrich Reinhard Kröh. Er war befreundet mit dem Darmstädter Maler Paul Weber in München und mit Hans Thoma in Frankfurt/Main. 1895 besuchte er mit Leo Kayser Arnold Böcklin im oberhalb von Florenz gelegenen Fiesole. Seit 1913 lebte Zernin in Eberstadt. Ab 1920 leitete er den Ortsverein DA der Allgemeinen Deutschen Kunstgenossenschaft. 1942 erhielt er, zusammen mit dem Komponisten Paul Zoll, den Kulturpreis der Stadt DA. Einen großen Teil seines Werks verlor er in der Darmstädter Brandnacht 1944. Zernin war ein Maler der heimatlichen Landschaft, der Bergstraße und des Odenwalds, er war „Pleinairist“ und malte in spätromantisch-realistischer Manier in der freien Landschaft, direkt vor seinem Sujet. Neben Arbeiten in den künstlerischen Techniken Zeichnung,
Aquarell und Ölbild hat er ein kleines, aber sehr qualitätsvolles radiertes Oeuvre geschaffen. Seit 1949 erinnert im Stadtteil Eberstadt die Zerninstraße an ihn. Er wurde auf dem Friedhof in Eberstadt beigesetzt.

Lit.: Netuschil, Claus K.: Heinrich Zernin, 1868-1951, Darmstadt 1978; Wagner-Wilke, Annette: Heinrich Zernin (1868-1951.) Ein Eberstädter Heimatmaler, Darmstadt 2013.