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Zapf, Hermann

Buchkünstler, Kalligraf und Typograf
* 08.11.1918 Nürnberg
04.06.2015 Darmstadt
Hermann Zapf zog nach einer Lehre als Positiv-Retuscheur in Nürnberg und autodidaktischen Schreibübungen nach Büchern von Rudolf Koch und Edward Johnston 1938 nach Frankfurt/Main und war dort freier Mitarbeiter an der Druck- und Notenwerkstatt „Haus am Fürsteneck“ von Paul Koch. Von 1947 bis 1956 war er der künstlerische Leiter der Schriftgießerei Stempel in Frankfurt, gleichzeitig lehrte er von 1948 bis 1950 an der Werkkunstschule in Offenbach. Zapf hatte Gastprofessuren an mehreren amerikanischen Universitäten und war von 1972 bis 1981 Lehrbeauftragter für Schrift und Typografie an der TH Darmstadt. Insgesamt hat Zapf 180 Schriften für Bleisatz, Fotosatz und digitale Systeme geschaffen und entwarf neben lateinischen auch arabische und griechische Druckschriften. Er erhielt zahlreiche Ehrungen im In- und Ausland, u. a. 1969 den Goudy Award des Rochester Institute of Technology (USA), 1974 den Gutenberg-Preis der Stadt Mainz und 1978 die Johann-Heinrich-Merck-Ehrung der Stadt DA. Im Jahr 2003 erhielt er den SoTA Typography Award der Society of Typographic Aficionados in Chicago, 2007 die Goethe-Plakette des Landes Hessen und 2010 wurde ihm das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen. Zapf lebte bis zu seinem Tod mit seiner Ehefrau Gudrun Zapf von Hesse in DA.

Lit.: Isphording, Anne (Bearb.): Hermann Zapf. Meister der Schrift. Kalligraph-Schriftdesigner-Typograph-Buchgestalter, Nürnberg 2002; Weichselbaumer, Nikolaus: Das typografische Werk Hermann Zapfs, Universitäts-Dissertation Erlangen-Nürnberg.