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Schmoll von Eisenwerth, Karl

Künstler, Entwerfer
* 18.05.1879 Wien
† 07.07.1948 Osternberg
Bis zu seinem elften Lebensjahr lebte Karl Schmoll von Eisenwerth in Wien. Dann übersiedelte die Familie zunächst nach St. Wendel und 1894 nach DA. Karl besuchte das Neue Gymnasium und zeigte künstlerisches Talent mit einer vom Jugendstil beeinflussten Abiturszeitung, die er mit Illustrationen und Vignetten versah. Von 1898 bis 1901 studierte er an der Münchener Kunstakademie. Schon als Student hatte er mit seinen Entwürfen für die renommierte Glashütte Ferdinand von Poschinger im Bayerischen Wald Erfolg: 1900 erhielt er für seine Kunstgläser eine Goldmedaille auf der Pariser Weltausstellung. Ein Jahr später präsentierte er mehrere seiner Gemälde in den Künstlervillen der Ausstellung „Ein Dokument deutscher Kunst 1901“ auf der Darmstädter Mathildenhöhe und gestaltete hier ein Wandbild für das von Joseph Maria Olbrich entworfene Wohnhaus für Ludwig Habich. Auf der großen Internationalen Kunstausstellung in Dresden wurde Schmoll von Eisenwerth 1904 mit einer Goldmedaille für seine Druckgrafik ausgezeichnet. 1906 erhielt er eine Anstellung als Lehrer für Grafik und Zeichnen an den avantgardistischen Münchner „Lehr- und Versuchsateliers“ von Hermann Obrist und Wilhelm von Debschitz. Mit 28 Jahren wurde Schmoll von Eisenwerth ordentlicher Professor und unterrichtete Zeichnen, Aquarellieren und dekoratives Entwerfen an der Architektur-Fakultät der TH in Stuttgart, wo er 40 Jahre lang tätig war.

Lit.: Schack von Wittenau, Clementine: Karl Schmoll von Eisenwerth. Jugendstil und 20er Jahre, Stuttgart 1995.