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Schlink, Edmund

Ev. Theologe, Ökumeniker
* 06.03.1903 Darmstadt
† 20.05.1984 Heidelberg
Als Darmstädter Hochschulpfarrer habilitierte sich Edmund Schlink (Sohn von Wilhelm Schlink, Professor an der TH Darmstadt; Bruder von Klara Schlink, Mitbegründerin der Darmstädter Marienschwestern; Vater des Kunsthistorikers Wilhelm Schlink (1939-2018) und des Juristen und Schriftstellers Bernhard Schlink (*1944)) 1934 in Gießen für Systematische Theologie. Der Beginn seiner akademischen Tätigkeit fiel in die Zeit des „Kirchenkampfes“; in vielen Funktionen war er für die Bekennende Kirche (BK) tätig. 1935 als Dozent an die Kirchliche Hochschule Bethel berufen, war er nach deren Auflösung 1939 durch die Gestapo als Pfarrer tätig. 1946 wurde er als Professor für Systematische und Ökumenische Theologie nach Heidelberg berufen, wo er das erste Ökumenische Institut aufbaute und eine vielfältige ökumenische Tätigkeit auf internationaler und nationaler Ebene wahrnahm (Ökumenischer Rat der Kirchen, Moskauer Patriarchat). Er war offizieller Beobachter des II. Vatikanischen Konzils. Als Ökumeniker führte Schlink die konfessionellen Theologien auf die Formenvielfalt zurück, in der der christliche
Glaube auf die Erfahrung des Evangeliums antwortet. Den „Kirchenkampf“ deutete Schlink auch als Kampf gegen den von Aufklärung und Liberalismus beeinflussten „Neuprotestantismus“. Schlink galt neben Peter Brunner und Hans Asmussen auch als ein möglicher Kandidat für das Kirchenpräsidentenamt der EKHN. Wohl auch zur Vermeidung interner Konkurrenzkonflikte entschied sich die BK schließlich für den von außen kommenden Martin Niemöller. Seine Grabstätte befindet sich in Heidelberg-Ziegelhausen, sein Nachlass im Archiv des Evangelischen Bundes in Bensheim.

Lit.: Schlink, Edmund: Theologie der lutherischen Bekenntnisschriften, München 1940; Ders.: Der theologische Ertrag des Kirchenkampfes, Gütersloh 1947; Ders.: Ökumenische Dogmatik, München 1984; Slenczka, Notger: Edmund Schlink. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Bd. 7, Tübingen 2004, Sp. 924; Dienst, Karl: Darmstadt und die evangelische Kirchengeschichte in Hessen, Darmstadt 2007 (Reg.); Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 23, S. 90f.