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Schleucher, Kurt

Schriftsteller
* 03.09.1914 Darmstadt
† 30.09.2001 Darmstadt
Nach dem Abitur am Alten Realgymnasium studierte Kurt Schleucher Geschichte, Germanistik und Philosophie. Nach der Rückkehr aus dem Zweiten Weltkrieg arbeitete er als Lehrkraft für Deutsch, Geschichte und Kulturgeschichte an der Ingenieurschule für Bauwesen, 1947 bis 1951 beim „Darmstädter Echo“. Schleucher, der eigentlich Dramaturg werden wollte, schrieb schon früh für das kath. Wochenblatt „Darmstädter Nachrichten“ und entfaltete nach dem Krieg eine vielfältige schriftstellerische Tätigkeit. So legte er mehrere biografische Arbeiten vor, u. a. zu Johann Peter Hebel (1985), Adelbert von Chamisso (1988), Kasimir Edschmid (1990) und als sein umfangreichstes Werk zu Alexander von Humboldt (o. J.). Dazu kamen literaturgeschichtliche und essayistische Arbeiten wie „Eine Kappe voller Weltwind“ (1994), „Polyphonie der Autoren“ (Das Haus der Literatur und seine Bibliothek, 1997) und „Teilhaber des Lebens“ (Darmstadts literarisches Gedächtnis, 1999). V. a. in „Wolfskehls Weinkehle“ (Der Zeus von Schwabing und die Kunst des Trinkens, o. J.) und in „Der Katzenkongreß“ (Ein Capriccio, o. J.) pflegte er die Kunst der geistreich-humorvollen Plauderei. 1951 gründete Schleucher die Martin-Behaim-Gesellschaft, deren Präsident er bis zu seinem Tod war (aufgelöst 2004). Diese machte es sich zur Aufgabe, deutsche Kultur im Ausland zu verbreiten, etwa mit der Einrichtung deutscher Bibliotheken, mit Ausstellungen – z. B. über Georg Büchner, Grimms Märchen und den „homo legens“ – und mit Forschungen zum Thema „Deutsche unter fremden Völkern“. Hieraus entstand Schleuchers ureigene Idee des „Globariums“, eine Bestandsaufnahme „Deutsche unter anderen Völkern“. Für sein Werk wurde Schleucher mit dem Bundesverdienstkreuz, mit der Goethe-Plakette des Landes Hessen, der Johann-Heinrich-Meck-Ehrung und der Silbernen Verdienstplakette der Stadt DA ausgezeichnet. Sein Grab befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.