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Schader-Stiftung

Die Schader-Stiftung finanziert ihre Fördertätigkeit aus den Erträgen des von Alois M. Schader gestifteten Privatvermögens. Ihr Anliegen ist es, die Gesellschaftswissenschaften zu fördern, indem der Praxisbezug der Gesellschaftswissenschaften und deren Dialog mit der Praxis gestärkt wird. Sie ist in diesem Feld eine der führenden Stiftungen in Deutschland und verfügt über ein einzigartiges Netzwerk aus Projektpartnern in der Wissenschaft sowie der Zivilgesellschaft, Politik, Verwaltung und Wirtschaft.

Die Stiftungsidee, die Gesellschaftswissenschaften zu fördern, indem man ihren Praxisbezug betont, entstand vor dem Hintergrund der langjährigen Erfahrungen des Stifters Alois M. Schader im Wohnungsbau und den dort vorhandenen Defiziten. Allmählich entstand ein Netz von Partnern der Stiftung. In Zusammenarbeit mit den gesellschaftswissenschaftlichen Fachgesellschaften wurde der Schader-Preis ins Leben gerufen. Beginnend mit dem Kongress „wohn:wandel“ im Jahre 2001 widmete sich die Stiftung auch anderen wichtigen Themen des gesellschaftlichen Wandels, wie der Integration von Zuwanderern, der demographischen Entwicklung und dem damit notwendig werdenden Stadtumbau oder der sozialen Integration im Wohnquartier.
Die Schader-Stiftung entwickelte sich zu einer Kommunikations- und Dialogplattform. Die Förderung der „Kommunikation und Kooperation von Gesellschaftswissenschaften und Praxis“ wurde zum Leitmotiv der Stiftung – und damit die Idee eines Austausches, der die unterschiedlichen Kompetenzen respektiert und zum Nutzen aller Beteiligten dient. Diese Herangehensweise erwies sich als hilfreich, um die auf Seiten der Wissenschaft wie der Praxis gleichermaßen bestehenden Hindernisse für Kommunikations- und Kooperationsbeziehungen zu überwinden.

Mit der Errichtung des Stiftungszentrums schuf die Stiftung auch im materiellen Sinne die Kommunikationsplattform, als die sich die Schader-Stiftung im ideellen Sinne schon verstand, als Ort für den Dialog zwischen Gesellschaftswissenschaften und Praxis. Mit dem 25-jährigen Jubiläum im Jahr 2013 öffnete sich die Stiftung explizit für neue und erweiterte Aufgaben und Themenfelder im gesellschaftswissenschaftlichen Bereich. Das Schader-Forum stellt gesellschaftswissenschaftlichen Verbänden und Gesellschaften seine Räume auch für Veranstaltungen zur Verfügung. Es werden Veranstaltungen gefördert, deren Konzept eine inhaltliche Auseinandersetzung mit dem Praxisbezug enthält, Wissenschaftler und Praktiker gleichermaßen beteiligt und verdeutlicht, zu welchen Problemlagen in der Praxis die Veranstaltungsthemen anschlussfähig sind.
Die Geschäftsstelle der Stiftung mit derzeit sieben Wissenschaftlichen Mitarbeitenden und dem entsprechenden Stab zur Umsetzung der Projekte gestaltet das
Programm der Stiftung und publiziert dessen Ergebnisse, vorwiegend online. Der Vorstand der Schader-Stiftung, Christof Eichert, Alexander Gemeinhardt und Alois M. Schader verantwortet die Tätigkeit der Stiftung. Der Stiftungsrat, derzeit unter dem Vorsitz von Rudolf Kriszeleit und Karin Wolff MdL beaufsichtigt die Arbeit der Stiftung auf der Grundlage der Satzung. Aus der jährlichen Fachtagung der Partner der Stiftung, dem Großen Konvent, bildet sich mit dem Kleinen Konvent der Wissenschaftliche Beirat der Schader-Stiftung. 

Jährlich wird der Schader-Preis an Gesellschaftswissenschaftler verliehen, die aufgrund ihrer wissenschaftlichen Arbeit und ihres Engagements in der Praxis einen Beitrag zur Lösung aktueller gesellschaftlicher Probleme geleistet haben. Unter den Preisträgern finden sich beispielsweise Jutta, Allmendinger, Nicole Deitelhoff, Paul Kirchhof, Christine Landfried, Stephan Leibfried, Wolf Lepenies und Angelika Nußberger. Die jeweils sieben letzten Preisträgerinnen und Preisträger bilden den Senat der Stiftung.

Im Darmstädter Stadtteil Bessungen wirkt das Schader-Forum, ein architektonisch sachlicher Kubus an der Goethestraße, erhaben und modern. Das Klare und Durchschaubare des gläsernen Würfels ist in gewisser Weise auch programmatisch für die Zielsetzung der Stiftung. Zum Ensemble gehören des Weiteren das gegenüber gelegene Haus Schader mit Garten und der Galerie der Schader-Stiftung. Darin zeigt die Schader-Stiftung seit 2007 Ausstellungen, die eine Verbindung von Gesellschaftswissenschaften und der Kunst der Gegenwart herstellen. Von 2007 bis 2017 präsentierte die Schader-Stiftung  mit dem Kooperationspartner Hessisches Landesmuseum Darmstadt gemeinsam zeitgenössische, jüngere Künstler unter thematischen Schwerpunkten in den beiden Ausstellungsreihen „Bilder gesellschaftlichen Wandel“ und „DIALOGE – Gesellschaftswissenschaften und Kunst.

Stand 2018