Stadtlexikon Darmstadt

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Städtische Kunstsammlung

Die Städtische Kunstsammlung hat ihre Wurzeln in zwei älteren Kunstsammlungen: der 1914 gegründeten Sammlung der „Freien Vereinigung Darmstädter Künstler“, die vor allem Kunstwerke sammelte, die im Hessischen Landesmuseum nicht vertreten waren, und der „Modernen Galerie“ des 1917 gegründeten „Ständigen Rats zur Pflege der Kunst in Hessen“. Beide Sammlungen wurden auf Vorschlag des Malers und Ratsherrn Adolf Beyer in den Jahren 1936 und 1937 mit der bescheidenen, von der Stadtverwaltung zusammengekauften Sammlung zur „Städtischen Kunstsammlung“ vereinigt, die am 26.05.1937 offiziell eröffnet wurde und ihre Heimstatt im Ausstellungsgebäude auf der Mathildenhöhe fand. Die Sammlung umfasste bei ihrer Gründung 334 Gemälde, Plastiken, Zeichnungen und Grafiken, dazu Plaketten und Medaillen. Werke des Expressionismus und anderer Richtungen, die als „entartet“ eingestuft wurden (u. a. von August Babberger, Josef Eberz, Ernst Ludwig Kirchner, Max Pechstein und Alexander Posch), wurden durch Adolf Beyer aus der „Modernen Galerie“ ausgesondert und sind spurlos verschwunden. In der Brandnacht gingen einige Werke der Sammlung verloren, der größte Teil überlebte im Keller des Ludwigs-Bahnhofs (Bahnhöfe), sodass die Sammlung in ihrer Gesamtheit weitgehend erhalten blieb. 1946 begann der Neuaufbau, der den Darmstädtern in vier Ausstellungen präsentiert wurde: „1. Ausstellung geretteter und neu erworbener Kunstwerke nach dem Kriege“ (02.-20.04.1950), „Städtische Kunstsammlung Darmstadt – Erwerbungen 1946-1956“ (24.06.-05.08.1956), „Aus der Städtischen Kunstsammlung“ (01.-22.02.1969) und „Kunst aus dem Besitz der Stadt Darmstadt“ (29.11.1981-14.02.1982). Trotz zahlreicher Bemühungen ist es seit der Stadtzerstörung nie mehr gelungen, die Städtische Kunstsammlung dauerhaft zu präsentieren. Die Bestände sind in verschiedenen Magazinen untergebracht, ein Teil ist an städtische Ämter, Schulen, Kliniken u. a. öffentliche Dienststellen ausgeliehen oder befindet sich im öffentlichen Raum.

Lit.: Peter Engels: Städtische Kunstsammlung. In: Kunst in Hessen und am Mittelrhein, NF 5, 2010, S. 118-122.