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Römheld, Gustav (von)

Kabinettsdirektor
* 27.01.1861 Dieburg
† 12.04.1933 Darmstadt
Vater Ludwig Römheld (1824-1871), bei der Geburt des Sohnes Assessor in Dieburg, starb schon 1871 als Kreisrat in Büdingen. Auch für den Sohn schien die Verwaltungslaufbahn vorgezeichnet: Abitur am Ludwig-Georgs-Gymnasium in DA, Jura-Studium in Gießen, Assessor, dann Kreisamtmann an verschiedenen Kreisämtern in Oberhessen. Doch der Bestellung zum Tutor des wenig jüngeren Erbgroßherzogs für dessen Universitätsstudien in Leipzig und Gießen 1889 folgte die Abordnung an die Kabinettsdirektion in DA, deren Leitung Römheld kurz nach dem Regierungsantritt Ernst Ludwigs übernehmen sollte. Römheld wurde zum engsten Berater des letzten Großherzogs, vor allem in der Umsetzung von dessen kunstpolitischen Ambitionen: bei der Planung der Künstlerkolonie auf der Mathildenhöhe, über deren Geschichte Römheld in der Katalog-Einleitung der letzten Ausstellung 1914 berichtet hat; bei der Organisation der hessischen Beiträge zu den internationalen Ausstellungen (Paris, St. Louis, Turin, St. Petersburg) und der mit der Kolonie verbundenen Manufakturen; nicht zuletzt als Direktor des neu erbauten Hessischen Landesmuseums. Seit 1915 Wirklicher Geheimer Rat mit dem Prädikat „Exzellenz“, wurde Römheld noch 1918 (angeblich auf Betreiben der Ehefrau) in den erblichen Adelsstand erhoben. Er führte die Abfindungsverhandlungen für seinen von der Revolution abgesetzten Herrn und wurde im Sommer 1921 pensioniert. Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA. Heute erinnert der Römheldweg auf der Rosenhöhe an ihn.

Lit.: Esselborn, Karl: Hessische Lebensläufe, Darmstadt 1979, S. 390f.;
Darmstädter Ehrengräber, Darmstadt 2016 (Darmstädter Schriften 105), S. 191-193.