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Rau, Felix Jakob

Ev. Theologe, Kirchenmann
* 29.08.1902 Mainz-Bischofsheim
† 22.11.1968 Darmstadt
Nach dem Studium der Ev. Theologie in Tübingen und Gießen und dem Besuch des Predigerseminars in Friedberg/Hessen verwaltete Felix Jakob Rau zunächst eine Studienratsstelle in Mainz. Von 1925 bis 1926 Pfarrassistent in Alzey, versah er 1926 bis 1928 die Jugendpfarrstelle in Mainz. Von 1928 bis 1931 war er Pfarrer in Groß-Winternheim/Rheinhessen, 1931 bis 1950 Pfarrer in Frankfurt-Niederrad. Der Bekennenden Kirche (BK) zugehörig war er seit 1935 Vorsitzender des Frankfurter Bruderrats, ab Dezember 1936 zugleich Mitglied des Landesbruderrats der BK Nassau-Hessen. Von 1950 bis 1968 bekleidete er das Amt des Propstes für Starkenburg (früher: Superintendentenamt) mit Sitz in DA, nach Teilung der Propstei 1967 für Südstarkenburg. Als Mitglied des Leitenden Geistlichen Amts der EKHN engagierte sich Rau vor allem in der Arbeit der Volksmission. Zum kirchenpolitischen Programm der BK gehörte, als „Erbe aus dem Kirchenkampf“ ausgegeben, ,auch die zeitliche Befristung der leitenden theologischen Ämter. Erstes Opfer dieser Neuregelung war der BK-Mann Felix Rau! 1968 lehnte in einer turbulenten Sitzung die Kirchensynode der EKHN seine Wiederwahl als Propst ab. Die Kirchenleitung beauftragte ihn dennoch mit der Weiterführung der Amtsgeschäfte. Die daraus entstandenen Wirrungen wurden erst durch Raus plötzlichen Tod beendet.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Dokumentation zum Kirchenkampf in Hessen und Nassau, 9 Bde., Darmstadt 1974-1996; 50 Jahre EKHN. Ausstellung des Zentralarchivs der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau 1997; Dienst, Karl: Darmstadt und die evangelische Kirchengeschichte in Hessen, Darmstadt 2007, S. 190f.