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Peressin, Alois

Gewerkschafter
* 22.12.1928 Heppenheim

14.07.2005 Darmstadt
Seinem aus Südtirol stammenden Vater verdankte Alois Peressin seine politische und gewerkschaftliche Prägung. Nach der Ausbildung zum Maschinenschlosser trat er als 17-Jähriger der IG Metall bei, 1952 wurde er Mitglied der SPD. 1952 bis 1958 war Peressin Betriebsratsvorsitzender der Darmstädter Maschinenfabrik Gustav Göckel, wo er sich zum Experten in Tarif-, Arbeits- und Sozialrecht weiterbildete. Durch Abendkurse geschult, wurde er 1959 zum Geschäftsführer des DGB-Kulturbunds DA berufen. Im Oktober 1965 erfolgte seine Wahl zum DGB-Vorsitzenden des Kreises Starkenburg als Nachfolger von Albert Mayer. Als Gewerkschafter der alten Schule konzentrierte Peressin sich vor allem auf Verbesserungen im Bereich der Sozial- und Arbeitsmarktpolitik und auf die Humanisierung der Arbeitswelt. Neben Toleranz und Durchsetzungskraft zeichnete ihn auch sein Eintreten für den Umweltschutz aus. Seine Opposition gegen die Startbahn West des Frankfurter Flughafens und gegen das Atomkraftwerk Biblis war für den Bundes- und Landes-DGB zeitweise schwer zu verkraften. Nach 25-jähriger Tätigkeit trat Peressin 1991 als DGB-Kreisvorsitzender aus Gesundheitsgründen in den Ruhestand, zum Nachfolger wurde Walter Hoffmann gewählt. Seit 1966 war Peressin Vorsitzender des DGB-Kulturbunds, seit 1976 als Arbeitsrichter beim Arbeitsgericht DA und seit 1979 beim Landesarbeitsgericht. 1968 wurde er Vorstandsmitglied und alternierender Vorsitzender der AOK DA. Peressin hat in mehreren Kommissionen der Stadt mitgearbeitet und war Mitglied im Anstaltsbeirat der Justizvollzugsanstalt DA. Auf Grund seiner zahlreichen Ehrenämter erhielt er 1989 die Bronzene Verdienstplakette der Stadt und 1991 das Bundesverdienstkreuz.