Stadtlexikon Darmstadt

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Ökumenisches Gemeindezentrum Kranichstein

(Ev. Philippusgemeinde, Kath. Pfarrei St. Jakobus) Die Planung der Satellitenstadt Neu-Kranichstein durch Ernst May im Jahr 1966 (Kranichstein) sah zunächst zwei relativ weit auseinander liegende Kirchen vor. Die Reformen des II. Vatikanischen Konzils (1962-65) und die dadurch eröffnete gute Zusammenarbeit zwischen Ev. und Kath. Dekanat führten bald zur Planung eines gemeinsamen Gemeindezentrums am Nordufer des Brentanosees (Teiche in Kranichstein). Als Sieger in einem erneuten Wettbewerb widmeten sich die Darmstädter Architekten Rolf Romero und Lothar Willius der neuartigen Bauaufgabe. Aus zwei Grundideen, dem gemeinsamen Dach und dem zentralen Hof (bei getrennten Besitzverhältnissen), entwickelten sie ein Gesamtensemble, das die beiden konfessionell getrennten Kirchenräume, die Gemeinde- und Versammlungsräume, die Pfarrhäuser und etwas abseits das Ökumenische Jugendzentrum und die Ev. Kindertagesstätte um einen zentralen Hof gruppiert und bewusst auf Repräsentation zugunsten kommunikativer Qualitäten verzichtet. Am 01. und 02.11.1980 sind die beiden Kirchenräume eingeweiht worden, als Patrone wählte man das Apostelpaar Philippus und Jakobus. Das Ökumenische Gemeindezentrum bestätigt keineswegs nur den Nutzen von Synergieeffekten in der kirchlichen Gemeindearbeit, sondern versteht sich als ein auf Zukunft ausgerichtetes Projekt eines geschwisterlichen Miteinanders von Kirchen.

Lit.: Ev. Philippus-Kirchengemeinde und Kath. Kirchengemeinde St. Jakobus Darmstadt-Kranichstein (Hrsg.): Mut zur Ökumene. Erfahrungen und Einsichten aus dem Ökumenischen Gemeindezentrum Darmstadt-Kranichstein, Darmstadt 1987.