Stadtlexikon Darmstadt

Logo Darmstadt

Musikverein

Bereits 1818 existierte in DA ein Musikverein für Instrumentalmusik, der jedoch seit 1822 nicht mehr erwähnt wurde. Hingegen fällt die Gründung jenes Musikvereins, der bis heute als Oratorienchor besteht, in das Jahr 1832. Seine Begründer waren Persönlichkeiten, die dem damaligen Erbgroßherzog (Ludwig III.) nahe standen. Deren Aufruf zur Mitwirkung fand in der Bevölkerung ein lebhaftes Echo. Am 03.03.1832 genehmigte Großherzog Ludwig II. die Konstituierung eines „Musikvereins für Dilettanten“. Zufolge der Statuten bestand der Zweck des Vereins darin, „musikalische Übung und Unterhaltung durch Aufführung des Besseren aus dem ganzen Gebiet der Tonkunst, namentlich auch der Kirchenmusik“ zu erreichen. Neben der Vokalmusik wurde die Instrumentalmusik einbezogen. Die instrumentale Leitung lag anfänglich bei Wilhelm Schmitt, die vokale bei Ferdinand Neukäufler. Mit dem Ausscheiden Schmitts und mit der Ablösung Neukäuflers durch Gustav Hähnle (1833) wurde die Leitung in einer Hand vereinigt. Eine Blütezeit erlebte der Verein unter Carl Amand Mangold, der von 1839 bis 1889 den Verein musikalisch prägte. Unter seiner Leitung kamen die großen Werke der Oratorienliteratur in DA zur Aufführung (Bach, Händel, Beethoven, Mendelssohn, Brahms etc. und eigene Kompositionen). Nach Mangolds Tod ging die Leitung an Willem de Haan über. Seit dieser Zeit besteht die Tradition, dass der jeweilige Generalmusikdirektor des Theaters nach Möglichkeit auch die Leitung des Musikvereins übernimmt. Die alten Zielsetzungen des Vereins, die großen Werke der Chorliteratur aufzuführen, blieben bis heute praktisch unverändert.

Lit.: Schmidt, Friedrich: Hundert Jahre Darmstädter Musikverein, Darmstadt 1932; 150 Jahre Musikverein Darmstadt. Jubiläumsschrift, Darmstadt 1982; 175 Jahre Musikverein Darmstadt e.V., Festschrift, Darmstadt 2007.