Stadtlexikon Darmstadt

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Mittermayer, Michael

Architekt, Ingenieur
* 28.09.1757 Haidhausen bei München
† 20.03.1816 Darmstadt
Nach einer Ausbildung als Architekturzeichner und Baumeister bei Hofbaumeister Carl Albert Lespilliez in München arbeitete Michael Mittermayer dort als Hofbauzeichner und wurde 1790 zum Professor für Bau- und Zeichenkunst an der kurfürstlichen Militärakademie ernannt. Seit 1800 unterrichtete er an der Öffentlichen Bauschule in München. Am 01.06.1803 wurde Mittermayer als Hofbaumeister nach DA berufen. Seine Hauptaufgabe bestand im weiteren Ausbau der Vorstadt im Westen (Mollerstadt). 1803 bis 1804 vollendete er die noch unfertige Bebauung des Luisenplatzes, indem er die Reiterkaserne an der Südseite zum Palais für den Erbprinzen (Ludwig II.), das später so genannte Alte Palais, umbaute (heute Luisencenter). Seine bedeutendste Bauleistung war die Errichtung des Neuen Marstalls (1810-12), mit dem die Westseite des Mathildenplatzes geschlossen wurde und der das Geviert zwischen Mathildenplatz, Bleich-, Grafen- und Bismarckstraße bedeckte. Dieses monumentale Gebäude mit der charakteristischen Laterne mit Uhrturm wurde nach der Teilzerstörung in der Brandnacht erst 1958 abgerissen und hinterließ eine Baulücke, die erst 2004 bis 2006 durch den Bau des neuen Justizgebäudes (Gerichtsgebäude) wieder geschlossen wurde. Neben diesen beiden Großbauten errichtete Mittermayer eine Reihe von Bürgerhäusern, die allesamt nicht erhalten sind, und begann mit dem Ausbau der barocken Teile des Schlosses, den Georg Moller vollendete. Daneben war Mittermayer auch in DA als Lehrer für Bau- und Zeichenkunst tätig. 1967 wurde im Stadtteil Kranichstein der Mittermayerweg nach ihm benannt.

Lit.: Hessische Biographien. In Verbindung mit Karl Esselborn und Georg Lehnert hrsg. von Hermann Haupt, Bd. 3, S. 264-267; Deutsche Biographische Enzyklopädie, hrsg. von Walter Killy und Rudolf Vierhaus, Bd. 7, S. 158.