Stadtlexikon Darmstadt

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Luftschutzanlagen

Im Zweiten Weltkrieg galt DA als Luftschutzort zweiter Ordnung und musste deshalb ohne staatliche Unterstützung alle Luftschutzmaßnahmen selbst übernehmen. Ein ausreichender Schutz für die ganze Bevölkerung konnte aus diesem Grund nicht geleistet werden und so waren in DA, im Vergleich etwa zu Frankfurt und Mainz, viele Kriegsopfer zu beklagen. Als öffentliche Luftschutzräume dienten in DA alle geeigneten Räume wie Brauerei- und Felskeller in der Riedeselstraße, Saalbaustraße und Dieburger Straße, aber auch private Kellerräume. Zusätzlich wurden einige Hochbunker zum Schutz der Bevölkerung gebaut, z. B. der Richthofenbunker (1939, der heutige Mozartturm) am unteren Zweifalltorweg und die ebenfalls 1939 entstandenen zuckerhutartigen Fliegerschutzstände auf dem Gelände des ehemaligen Eisenbahn-Ausbesserungswerks zwischen Frankfurter Straße und am Carl-Schenck-Ring und zwischen Dornheimer Weg und Michaelisstraße, die den Bahnbediensteten Schutz bieten sollten. Vier von ihnen sind bis heute erhalten und stehen unter Denkmalschutz. Auch die Leitungen der großen Industriebetriebe, z. B. Merck und Röhm & Haas (Evonik) ließen eigene Werkluftschutzanlagen aufbauen.

Lit.: Engels, Peter: Darmstadt in der Stunde Null, Eine Ausstellung des Stadtarchivs Darmstadt aus Anlaß des 50. Gedenktags der Brandnacht vom 11./12. September 1944, Katalog, Darmstadt 1994, S. 8f.