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Lachmann, Eduard

Jurist, Schriftsteller
* 16.04.1891 Dresden
† 14.08.1966 Innsbruck/Österreich

Als Sohn österreichischer Eltern bestand Eduard Lachmann 1910 am Darmstädter Realgymnasium die Reifeprüfung und studierte anschließend in Heidelberg, Berlin und Gießen Jura. Im Ersten Weltkrieg war er als Kriegsfreiwilliger bei den Darmstädter Weißen Dragonern. 1920 wurde Lachmann Juniorpartner des Offenbacher Notars S. Guggenheim. Sein Buch „Vier Jahre“, in dem er seine Kriegserfahrungen aufzeichnete, erschien 1924 in DA, gefolgt von Novellen und längeren Geschichten in namhaften Zeitschriften. Neu aufgelegt wurden nach dem Zweiten Weltkrieg seine Bücher „Das Unzerstörbare“, Erinnerungen an das alte DA, im Roether-Verlag, „Tjurins glückliche Tage“, eine poesievolle Erzählung aus dem zaristischen Russland, und „Ein Mann, der nichts schuldig blieb“, eine Sammlung kleiner Geschichten, ebenfalls im Roether-Verlag. Lachmann stand dem George-Kreis nahe und brachte 1933 eine Arbeit über die ersten Bücher Stefan Georges heraus. Ab 1933 studierte Lachmann in Frankfurt/Main Philologie und promovierte 1938 über „Die Versform in Wolframs Parzival und die Aufgaben des Übersetzers“. Mit einer Arbeit über „Die Natur des Demetrius“ habilitierte er sich. Nach Kriegsende wurde Lachmann Österreicher, nachdem er 1938 bereits in Tirol einen zweiten Wohnsitz hatte. Bis 1957 war er Professor für Deutsche Literatur an der Universität Innsbruck und widmete sich vorwiegend der Deutung von Hölderlins Gesängen, zu denen er auch zwei Bücher veröffentlichte.