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Kreuz in Eisen

Im Ersten Weltkrieg wurden überall in Deutschland Kriegswahrzeichen zugunsten der Kriegs- und Hinterbliebenenfürsorge, so genannte Nagelungsdenkmäler, errichtet, meist in der Form einer hölzernen Figur oder eines mannshohen hölzernen Eisernen Kreuzes. Jeder Bürger konnte für eine Spende in bestimmter Höhe einen oder mehrere Nägel erwerben und in das Kreuz in Eisen einschlagen. Das erste dieser Nagelungskreuze, gestiftet von Fabrikant Adam Opel aus Rüsselsheim, wurde am 23.04.1915 in DA vor dem Reiterdenkmal Ludwigs IV. errichtet. Vorbild war die Nagelungsfigur des „Wehrmanns“ in Wien. Die ersten Nägel schlugen Großherzog Ernst Ludwig und Großherzogin Eleonore ein. Im November 1915 wurde das Kreuz in Eisen, nachdem seine Vorderseite vollständig benagelt war, in die Eingangshalle des Hoftheaters (heute Haus der Geschichte) versetzt. Nach Vollendung der Nagelung sollte es gemäß dem Wunsch Großherzog Ernst Ludwigs auf dem Waldfriedhof aufgestellt werden. Dies ist jedoch nicht geschehen. Der Verbleib des Kreuz in Eisen ist nicht geklärt.

Lit.: Schneider, Gerhard: Nagelungen. In: Enzyklopädie Erster Weltkrieg, 2. Aufl. Paderborn 2004, S. 729f; Residenz – Festung – Kurstadt 1914-1918. Darmstadt, Mainz und Wiesbaden im Ersten Weltkrieg, Ausstellungskatalog, Darmstadt 2014, S. 20, S. 112f.