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Kraftsruhe

Friedrich Kraft (1807-1874), Präsident des Großherzoglichen Hofgerichts, pachtete 1870 von der Gemeinde Bessungen den Steinberg, pflanzte mit Hilfe von französischen Kriegsgefangenen Bäume und Sträucher an und schuf nach und nach eine Anlage, von der man einen herrlichen Blick auf die Rheinebene hatte. Nach seinem Tod ließen ihm seine Kollegen auf den größten der dort liegenden Findlinge eine Inschrift setzen: „Kraft’s Ruhe. Dem Andenken des Hofgerichtspräsidenten Dr. Friedrich Kraft. Gewidmet 1874“. Später pachtete der Verschönerungsverein (Stadtwerbung) die Anlage, um sie zu erhalten und zu erweitern – die Besitzer der umliegenden Kiesgruben (Bessunger Kies) hatten ein Auge darauf geworfen. Um 1890 plante man den Bau eines Aussichtsturms, der aber aus Geldmangel unterblieb. Stattdessen wurde 1893 ein hölzerner Pavillon errichtet. Heute ist die Kraftsruhe inmitten des vollständig bebauten Steinbergviertels kaum noch auszumachen.