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Institut für Naturschutz

Das Institut für Naturschutz wurde als städtische Dienststelle am 26.11.1955 unter Leitung von Heinz Ackermann gegründet und hatte zunächst seine Diensträume im Dachgeschoss des Alten Rathauses, ab 1964 in einem Neubau in der Havelstraße. Es ging aus der seit 1948 gemeinsam von Stadt und Landkreis DA getragenen Naturschutzstelle DA hervor. Hinter der Gründung stand die Idee, wissenschaftliche Grundlagen für einen effektiven Schutz der heimischen Natur und Umwelt zu erarbeiten. Zu den Aufgaben des Instituts gehörten u. a. die Erforschung, Erhaltung und der Schutz der Landschaft um DA, Maßnahmen des Klimaschutzes und der Lufthygiene bzw. Luftreinhaltung, die Überwachung der Gewässer und des Grundwassers, die Kontrolle der Abwässer von Gewerbe- und Industriebetrieben, Gutachten zur Ausweisung von Naturdenkmalen und Naturschutzgebieten. 1967 übernahm das Institut für Naturschutz auch die Pilzberatung von der früheren, 1944 zerstörten Landesstelle für Pilz- und Hausschwammberatung. Zur Bestimmung heimischer Insekten und Pflanzen dienten eine Käfer- und Schmetterlingssammlung sowie ein großes Herbar (s.a. Pflanzenwelt und Tierwelt DAs).

Veranlasst durch das rege Interesse, das die Bevölkerung und vor allem Schulen an der Arbeit des Instituts hatten, richtete die Stadtverwaltung 1957 ein Büro für Unterrichtshilfen ein, das dem Institut für Naturschutz angegliedert wurde. Hier wurden mehrere Einrichtungen zusammengefasst, die pädagogischen Zielsetzungen dienten und auch für die Beratung und Schulung von Lehrern eingesetzt wurden, u. a. das Vivarium und die Stadt- und Kreisbildstelle. Weitere Aktivitäten des Instituts für Naturschutz waren die Einführung der Darmstädter Exkursionen und die Wiedererrichtung und Pflege des Eberstädter Naturpfades. Um die Erkenntnisse der wissenschaftlichen Arbeit des Instituts Fachleuten und interessierten Laien zugänglich zu machen, wurde bereits 1952 die Schriftenreihe des Instituts ins Leben gerufen. Daneben gab das Institut für Naturschutz zwei Zeitschriften heraus: die „Hessischen Floristischen Briefe“ (seit 1960) und die „Hessischen Faunistischen Briefe“ (seit 1981). Darüber hinaus oblag ihm die Organisation der hessischen Floristentage. 1983 war das Institut entscheidend am Darmstädter Modellvorhaben „Umweltfreundliche Stadt“ beteiligt, in dessen Rahmen der Planungsstab des OBs um den Bereich Umweltfragen erweitert und das Amt des Umweltkoordinators eingerichtet wurde. Koordinator Dieter Holtz wurde 1987 erster Amtsleiter des neu geschaffenen Umweltamtes, in welches das Institut für Naturschutz und die bisher beim Ordnungsamt untergebrachte Untere Naturschutzbehörde und die Untere Wasserbehörde integriert wurden. Seit 2004 bildete das frühere Umweltamt eine Abteilung des Amtes für Grünflächen und Umwelt, heute ist es wieder selbstständig.

Lit.: Karafiat, Helmut: 20 Jahre Institut für Naturschutz, Darmstadt 1976 (Hessische Floristische Briefe Heft 2/3, 1976).