Stadtlexikon Darmstadt

Logo Darmstadt

Huber, Patriz

Architekt, Entwerfer für angewandte Kunst
* 19.03.1878 Stuttgart
† 20.09.1902 Berlin
Seine erste Ausbildung erhielt Patriz Huber an der Kunstgewerbeschule in Mainz. Ab 1897 ließ sich Huber in München nieder und begann sein Studium an der Münchner Kunstgewerbeschule.
Schon während seines Studiums wurden Entwurfszeichnungen Patriz Hubers in Alexander Kochs Zeitschriften „Innendekoration“ und „Deutsche Kunst und Dekoration“ veröffentlicht. Aufgrund seiner Begabung wurde der erst 21-Jährige 1899 als Gründungsmitglied an die Darmstädter Künstlerkolonie berufen. Hier war er hauptsächlich als Innenarchitekt tätig. Neben der Ausstattung seiner Wohnung im Ernst Ludwig-Haus (MKKD) hatte er im Rahmen der Ausstellung „Ein Dokument Deutscher Kunst“ 1901 die Gelegenheit, die Einrichtung (Möbel, Teppiche, Beleuchtungskörper etc.) der Glückert-Häuser (s. a. Glückert) und des Hauses Habich zu entwerfen. Bekannt wurde Huber auch durch seine in Serien hergestellten Schmuck- und Silberwaren. Im Anschluss an die Darmstädter Ausstellung führte er zahlreiche Privataufträge aus, darunter Wohnungsausstattungen für Alexander Koch in DA und Lina Pfaff in Kaiserslautern. 1902 verließ er die Künstlerkolonie und übersiedelte nach Berlin, wo er in Charlottenburg das „Atelier Patriz Huber“ gründete. Gemeinsam mit seinem Bruder, dem Architekten Anton Huber, erhielt er den Auftrag zur Planung einer in der Nähe von Posen zu errichtenden Villenkolonie, bevor er sich auf Grund einer unglücklichen Liebesbeziehung das Leben nahm.

Lit.: Ulmer, Renate: Patriz Huber. Ein Mitglied der Darmstädter Künstlerkolonie. Katalog Darmstadt 1992.