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Geltzenleuchter

alias Castritius Geltzenleuchter (Geltzenlichter und andere Schreibvarianten) gehört zu den ältesten für DA belegten Familiennamen. Ursprünglich ein Beruf (Sauschneider, Schweinekastrierer), begegnet er in den Landgerichtsprotokollen der Grafen von Katzenelnbogen als Familienname bereits seit dem frühen 14. Jahrhundert. Unter dem Einfluss von Humanismus und Reformation wurde dieser Name, dessen Bedeutung im allgemeinen Bewusstsein noch präsent war, von einem Mitglied der Familie (Matthias Castritius) bereits 1545 ins Lateinische übersetzt, 150 Jahre später nahm dann ein weiteres Mitglied der Darmstädter Geltzenleuchter, der Pfarrer Johann Peter Geltzenleuchter, direkter Nachkomme des Darmstädter Bürgermeisters Mathes Geltzenleuchter, den Namen Castritius an. Alle heutigen Namensträger sind auf eine der beiden genannten Personen zurückzuführen. Träger des Namens finden sich heute besonders im Frankfurter Raum, in DA und Umgebung und in Unterfranken. Sie waren (und sind noch) sehr häufig als Theologen, Juristen (in der frühen Neuzeit meist in herrschaftlichem Dienst) und Lehrer an Lateinschulen und Universitäten tätig, wechselten später auch ins Handwerk und Gewerbe, vor allem ins Baugewerbe (Baustoffgroßhandlung A. Castritius; Atelierhaus Vahle, Haus der Charlotte-Prinz-Stiftung von W. Castritius).

Lit.: Castritius, Helmut: Zur Entstehung und Funktion der Familiennamen im deutschen Sprachraum. In: Arheilger Familien, hrsg. v. d. Arbeitsgruppe Familienforschung Arheilgen (AFA), Darmstadt 2004, S. 10-12.