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Friderich, Karl

Dirigent
* 14.04.1899 Nürnberg
† 20.04.1978 München
Theatererfahrung hatte Karl Friderich bereits in Wien, Beuthen, Dortmund und in Coburg gesammelt, bevor er im August 1933 am Landestheater DA die Nachfolge von Karl Maria Zwißler als koordinierter Kapellmeister neben Hans Schmidt-Isserstedt antrat. Als dieser noch im gleichen Jahr entlassen wurde, übernahm Friderich die gesamte Dirigententätigkeit und wurde 1934 zum Generalmusikdirektor ernannt. Auf eigenen Wunsch schied er am 20.08.1937 aus und ging nach Berlin. Obwohl der Zeit entsprechend Musik deutscher Komponisten im Vordergrund stehen musste, setzte sich Friderich sogleich für Gian Francesco Malipiero und dessen 1933 komponierte Oper „La favola del figlio cambiato“ ein. Am 20.06.1934 leitete er die Uraufführung von Bodo Wolfs Oper „Das Wahrzeichen“ und am 19.11.1934 die Uraufführung von Wilhelm Petersens 3. Sinfonie, op. 30. Die ideologisch bestimmte musikalische Einengung wurde bereits 1935 wieder gelockert und Werke von Kodály, Tschaikowsky und Dvo?ák fanden Aufnahme in die Programme.

Lit.: Bill, Oswald: Konzertleben in Darmstadt 1919-1939. In: Musik in Darmstadt zwischen den beiden Weltkriegen. Mit Beiträgen von Oswald Bill, Philipp Schweitzer, Hans Martin Balz und Ludwig Nöll, hrsg. von Hubert Unverricht und Kurt Oehl, Mainz 1980 (Beiträge zur mittelrheinischen Musikgeschichte Nr. 18), S. 9-46.