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Fink, Martin

Kath. Pfarrer
* 09.12.1869 Bürstadt
† 13.11.1939 Heppenheim
Martin Fink war der zweite Pfarrer von St. Elisabeth. Nach seiner Priesterweihe (1896) arbeitete er zunächst an verschiedenen Orten als Kaplan, dann von 1902 bis 1908 als Pfarrer in Frei-Laubersheim. In seiner fast 28 Jahre währenden Tätigkeit als Pfarrer in St. Elisabeth (1908-36) zeigte Fink ein großes Organisationstalent und war sozial stark engagiert. 1910 berief er Barmherzige Schwestern, die zunächst in der Gardistenstraße, später in der Emilstraße 21 einen Kindergarten leiteten und in der Kranken- und Altenpflege tätig waren (Alten- und Seniorenheime). 1920 forderte er das Bischöfliche Ordinariat in Mainz auf, sich für die „arme Stadtbevölkerung“ einzusetzen und der „hartherzigen Landbevölkerung“ ins Gewissen zu reden. Anfang der 1930er Jahre beschaffte Fink landwirtschaftliche Produkte und Kohle für Arbeitslose. Fink galt als politisch interessiert; deshalb suchte ihn Großherzog Ernst Ludwig heimlich auf und fragte ihn, ob er eine Rückkehr an die Macht für möglich hielt. Fink sah aber keine Chance dafür. 1925 gründete er die „Darmstädter Nachrichten“ und schrieb selbst Artikel für das kath. Wochenblatt. In ihm setzte er sich mit aktuellen Fragen auseinander und warnte vor blindem Radikalismus; auch schrieb er ornithologische Beiträge (z. B. über die Finken). Seinen Ruhestand verbrachte er in Heppenheim, wo er beigesetzt wurde.

Lit.: Pfarrei St. Elisabeth (Hrsg.): 75 Jahre St. Elisabeth Darmstadt, 1981; Schleucher, Kurt: Pfarrer Martin Fink. In: Pfarrgemeinderat der kath. Pfarrgemeinde St. Elisabeth, Darmstadt (Hrsg.): 100 Jahre St. Elisabeth Darmstadt 1905-2005, Festschrift, Darmstadt 2005, S. 40-63.