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Zimmermann, Karl

Ev. Theologe, Kirchenmann
* 23.08.1803 Darmstadt
† 12.06.1877 Darmstadt
Anfangs Mitvorsteher einer Privatlehranstalt, war Karl Zimmermann 1827 bis 1828 provisorischer Lehrer, 1828 bis 1833 Lehrer an der Realschule (von 1829 an zugleich Freiprediger), 1833 bis 1835 Hofdiakonus (von 1834 an zugleich Lehrer der Geschichte an der Militärschule), 1835 bis 1841 zweiter, 1841 bis 1847 erster Hofprediger, 1847 bis 1874 Prälat, Oberkonsistorialrat, Superintendent und Prediger an der Hofkirche (Schlosskirche) in DA. Publizistisch aktiv gab er mehrere Periodica heraus, darunter die „Allgemeine Kirchenzeitung“. In ihr erschien am 31.10.1841 sein „Aufruf an die protestantische Welt“ zur Gründung eines „Vereins zur Unterstützung hilfsbedürftiger protestantischer Gemeinden“. Am 18.09.1842 vereinigte sich dieser in Leipzig mit der Gustav-Adolf-Stiftung. Es ist ein wesentliches Verdienst Karl Zimmermanns, die evangelische Diaspora-Arbeit in der Öffentlichkeit bekanntgemacht und auch ökumenisch geöffnet zu haben. „Die Vereinigung der Protestanten im gemeinsamen Liebeswerk trotz verschiedener Ansichten war ihm neben der praktischen Hilfe Ziel der in Vereinsform organisierten Arbeit“ (Eberhard Winkler), die sich bis heute „Gustav-Adolf-Werk“ nennt, woran in der Darmstädter Stadtkirche eine Tafel erinnert. Weiter förderte Zimmermann die Arbeit der Äußeren und Inneren Mission. Am 19.11.1858 weihte er das Darmstädter Diakonissen-Mutterhaus Elisabethenstift ein. Es ist Zimmermanns bleibendes Verdienst, die „Vereine“ für die „Kirche“ dienstbar zu machen, um neue Aufgaben durchzuführen, die die verfasste Kirche (noch) nicht übernehmen konnte.
Seine Grabstätte befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Steitz, Heinrich: Geschichte der EKHN, Marburg 1977, bes. S. 368ff., 381f., 386; Winkler, Eberhard: Art.: Zimmermann, Justus Joseph Georg Friedrich Karl. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, 4. Aufl., Bd. 8, Tübingen 2005, Sp. 1863.