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Zimmermann, Georg

Literaturhistoriker, Schriftsteller
* 24.02.1814 Darmstadt
† 04.03.1881 Darmstadt
Der Sohn des Geh. Staatsrates Friedrich Wilhelm Zimmermann (1789-1859) besuchte das Ludwig-Georgs-Gymnasium und gründete dort im Herbst 1828 mit Georg Büchner, seinem Zwillingsbruder Friedrich Zimmermann (1814-1884) und anderen einen literarischen Primanerzirkel. Er studierte in Heidelberg zunächst Jura, dann Theologie, promovierte in Gießen zum Dr. phil. und erlangte 1839 die Lehrerlaubnis für deutsche Nationalliteratur. Von 1843 bis 1863 wirkte er als Gymnasiallehrer in Worms, dann in DA, 1863 bis 1877 war er ao. Honorarprofessor für Ästhetik und deutsche Literatur in Gießen. Besondere Aufmerksamkeit erlangte Zimmermann durch seine Wandervorträge in ganz Deutschland und der Schweiz, mit denen er als einer der ersten das literarische Interesse breiter Schichten weckte. Begleitet wurde diese rastlose Mittlertätigkeit durch viele Rezensionen zeitgenössischer Theaterstücke, durch Aufsätze über die Literatur des 18. Jahrhunderts und griechische Klassiker. Als seine Stärke galt die „nachgestaltende Darstellung poetischer Gebilde“, mit der er seine Zuhörer/Leser emotional ansprach. Der Mangel an analytischen Ansätzen, wie sie von jüngeren zeitgenössischen Kritikern gefordert wurden, ließen sein Werk bald in Vergessenheit geraten. Seine Hauptwerke sind das dramtische Märchen „Der junge König und die Schäferin“ (1862), das Drama „Theodor Körner“ (1863) und „Johann-Heinrich Merck und seine Zeit“ (1871).