Stadtlexikon Darmstadt

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St. Petrus Canisius

(ursprünglich kath. Kirche, seit 2013 orthodoxe Kirche mit dem Namen Hl. Nikolaos, Heinrich-Delp-Straße 235) Die wachsende Zahl an kath. Gemeindemitgliedern im Nordosten Eberstadts und der ursprünglich beabsichtigte Bau eines Altenwohnheims in unmittelbarer Nähe führten 1964/65 zur Errichtung der Kirche, geplant von den Architekten Horst Römer und Helmut Baumgart. Das als Filialkirche der Pfarrei St. Josef dienende Gotteshaus wurde durch den Mainzer Weihbischof Josef Maria Reuß am 19.12.1965 eingeweiht. Auf dem Grundriss eines Parallelogramms errichtet, symbolisiert die mit einem steilen Satteldach versehene Kirche das in der Apokalypse verheißene „Zelt Gottes unter den Menschen“. Die von Hans Günther Schmidt, Baiersbronn, geschaffenen Buntglasbetonfenster im Altarraum stellen die Sakramente Taufe und Firmung dar, während auf der gegenüberliegenden Seite Ähren und Rebzweige auf die Eucharistie hinweisen. Der Kirchenraum ist gemäß den Richtlinien des II. Vatikanischen Konzils errichtet worden, das kurz vor der Einweihung der Kirche seinen Abschluss fand. Seit 1980 war die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde Mitnutzerin der Kirche; die große Zahl der im Kirchenraum aufgestellten Ikonen zeugte davon. 2013 ging die Kirche in Erbbaurecht an die Griechisch-Orthodoxe Gemeinde als alleiniger Nutzerin über. Die Gemeinde, deren Pfarrbezirk über DA hinausreicht und zu der etwa 1.500 Mitglieder gehören, gab der Kirche den Namen des Hl. Nikolaos und baute sie entsprechend den Bedürfnissen der griechischen Liturgie um: schon 2009 wurde eine Ikonostase, eine dreitürige, mit Ikonen verzierte Holzwand, zur Abtrennung des Altarraumes von dem der Gemeinde errichtet, der Altar selbst und die Bänke wurden beibehalten. Die Orgel wurde nach Polen verschenkt, die Weihwasserstele fand 2015 Wiederverwendung in der Kirche St. Georg.

Lit.: Kath. Pfarrgemeinde St. Josef Darmstadt-Eberstadt (Hrsg.): 75 Jahre Katholische Pfarrgemeinde St. Josef Darmstadt-Eberstadt 1907-1982.