Stadtlexikon Darmstadt

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Orgeln

(Vorbemerkung: Die römischen Zahlen geben die Zahl der Manuale, die arabischen die der Register an.) Die nachweisbare Orgelgeschichte DAs beginnt 1587. Damals war eine kleine Orgel in der Schlosskirche vorhanden. 1601 wurde eine Orgel in der Stadtkirche gebaut (Johann Grorockh, Frankfurt, I/8, ohne Pedal). 1623 erhielt die Schlosskirche ein Werk (I/6, ohne Pedal) von Adam Knauth „aus dem Stift Bamberg“, das in Worfelden erhalten ist. Ihm folgte 1711 eine Orgel (II/24) von Christian Vater aus Hannover und 1878 eine Orgel von E. F. Walcker, Ludwigsburg (II/11). Die Stadtkirche erhielt neue Orgeln 1690 (I/15, Joh. Anton Meyer, DA, Verzierungen in Crumstadt erhalten), 1805 (II/25, Johannes Oberndörfer, Jugenheim) und 1873 (II/28, E. F. Walcker, Ludwigsburg). Wilhelm Sauer (Frankfurt/Oder) erweiterte die Walcker-Orgel 1908 (nun III/57). Für die 1827 eingeweihte St. Ludwigskirche baute Gottlieb Dietz aus Zwingenberg die Orgel (II/34). Die später gebauten Kirchen erhielten Orgeln bekannter Werkstätten wie Sauer, Steinmeyer, Walcker, Weigle und Voit. Sämtliche Orgeln der Innenstadt wurden im Zweiten Weltkrieg zerstört. Die einzigen historischen Bestände sind die Schlosskirchen-Orgel von 1623 in Worfelden und die von Bernhard Dreymann aus Mainz 1823/27 gebaute Orgel (I/11) in dem heutigen Stadtteil Wixhausen. Die größten Orgeln der Stadt sind 2005 die Schuke- Orgel der Pauluskirche (1969, IV/54) und die Bosch- Orgel der Stadtkirche (1961, III/49), die übrigen stammen von hessischen (Bosch, Förster & Nicolaus, Andreas Ott) und anderen Werkstätten. Die St. Ludwigskirche erhielt 2005 eine Orgel von Claudius Winterhalter (III/42). Außer in den Kirchen gab es Orgeln auch auf dem Rathaus (1612), in Schulen (Pädagog 1626), im Theater, in der Synagoge, im Moller-Haus und sogar im Gefängnis. Die meisten Nachweise stammen aus dem 19. Jahrhundert.

Lit.: Balz, Hans Martin: Orgeln und Orgelbauer im Gebiet der ehemaligen hessischen Provinz Starkenburg, Marburg 1969.