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Nagel, Willibald

Musikwissenschaftler
* 12.01.1863 Mülheim/Ruhr
† 17.10.1929 Stuttgart
Der Sohn des Lieder- und Oratoriensängers Siegfried Nagel († 1874) studierte in Berlin Germanistik und Musikwissenschaft bei H. Bellermann und P. Spitta. 1888 folgte die Habilitation für Musikgeschichte in Zürich, 1893 bis 1896 ein Studienaufenthalt in England und 1896/97 die Betätigung als Musikschriftsteller in Cleve. 1898 wurde Nagel als Dozent für Musikwissenschaft an die TH Darmstadt berufen. Gleichzeitig unterrichtete er am Konservatorium von Wilhelm Süss (Akademie für Tonkunst) Klavier und leitete den Akademischen Gesangsverein. 1905 wurde er zum Professor ernannt. Von 1913 bis 1917 betätigte er sich als Musikschriftsteller in Zürich und 1917 bis 1921 als Redakteur der „Neuen Musikzeitung“. Ab 1921 war Nagel Lehrer für Klavier, Theorie und Musikgeschichte an der Hochschule für Musik in Stuttgart und Kritiker der „Süddeutschen Zeitung“. Unter zahlreichen Veröffentlichungen (z. B. „Geschichte der Musik in England“ 1894-97, „Beethoven und seine Klaviersonaten“ 1903-05, „Mozart und die Gegenwart“, „Die Musik als Mittel der Volkserziehung“ und „Wesen und Bedeutung der Programm-Musik“, alle 1912) sind für DA herausragend „Geschichte der Musik am Hofe zu Darmstadt“ 1900, „Das Leben Christoph Graupners“ 1909 und „Christoph Graupner als Sinfoniker“ 1912.

Lit.: Philipp Schweitzer: Professor Dr. Wilibald Nagel zum 100. Geburtstag, Darmstädter Tagblatt 11.01.1963; Die Musik in Geschichte und Gegenwart. 1. Ausgabe, hrsg. von Friedrich Blume, 14 Bde., Kassel 1949-1968, Bd. 9, Sp. 1248f.