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Knell, Bernhard

Pfarrer, Vorsteher des Elisabethenstifts
* 13.09.1907 Darmstadt
† 13.01.1957 Darmstadt
Bernhard Knell besuchte die Mittelschule und das Ludwig-Georgs-Gymnasium und studierte von 1925 bis 1930 Theologie in Heidelberg, Tübingen, Erlangen, Gießen, Paris und nochmals Tübingen. Die Seminarzeit absolvierte er in Friedberg; 1931 wurde er in Gießen ordiniert. Nach Pfarrverwendungen in Gießen und Herbstein kam Knell als Zweiter Pfarrer 1936 an das Diakonissenhaus Elisabethenstift nach DA zurück. Knell schloss sich der Bekennenden Kirche an und gehörte 1937 zu den Mitorganisatoren der Darmstädter Ev. Woche. Er wurde zeitweise in Untersuchungshaft der Gestapo genommen und galt als „politisch unzuverlässig“. 1940 wurde er durch den von Gauleiter Jakob Sprenger mit der Leitung des Elisabethenstifts beauftragten Staatskommissar Hansel suspendiert und sofort zur Wehrmacht eingezogen (zuletzt Wachtmeister). Knell folgte Philipp Otto Lenz im Juli 1945 als Erster Pfarrer und Vorsteher des Elisabethenstifts nach und erwarb sich bleibende Verdienste um den Wiederaufbau und die Reorganisation des Stifts. Knell wurde 1952 stellvertretender Kirchenpräsident der EKHN; 1957 starb er nach schwerer Krankheit. Er wurde auf dem Alten Friedhof in DA beigesetzt. Sein Nachfolger als Stellvertreter Martin Niemöllers wurde Wolfgang Sucker, als Vorsteher des Elisabethenstifts Theo Aschoff. An Knell erinnert das Bernhard-Knell-Haus im Elisabethenstift.

Lit.: Jordan, Alexandra: „Um der Einheit und um des Friedens Willen“, Bernhard Knell zwischen Elisabethenstift und Kirchenverwaltung. In: Jahrbuch der Hessischen Kirchengeschichtlichen Vereinigung 60, 2009, S. 131-144. Hundert Jahre Diakonissenhaus Elisabethenstift Darmstadt 1858-1958, zusammengestellt von Pfarrer Theo Aschoff, Darmstadt 1958.