Stadtlexikon Darmstadt

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Knauß, Ludwig

Uhrmacher
* 29.09.1715 Hößlinsulz bei Heilbronn
† 27.03.1787 Wien
Ludwig Knauß kam um 1739 nach DA. Hier trat er als Hofuhrmacher in die Dienste Landgraf Ludwigs VIII., der ihn 1741 per Dekret in der Stellung des Hofuhrmachers bestätigte,
1749 zum „Wirklichen Kammerdiener“ und 1765 zum „Hofkammerrat“ ernannte. 1771 setzte sich Knauß zur Ruhe und wandte sich dem Bergbau und den Militärwissenschaften zu. Er zog 1775 nach Wien, wo man ihm drei Jahre später den Titel eines Stückhauptmanns der Artillerie verlieh. Knauß schuf u. a. mit Hilfe seines Bruders Friedrich Knauß in fünfjähriger Arbeit eines der bedeutendsten Werke der Kunstmechanik der damaligen Zeit, die sogenannte „Kayserliche Vorstellungsuhr“, die sich heute in der Präsidentschaftskanzlei der Wiener Hofburg befindet. Diese Prunkuhr war ein Geschenk Landgraf Ludwigs VIII., das die Brüder Knauß 1750 persönlich zum Thronjubiläum der Kaiserin Maria Theresia überbrachten. Darüber hinaus sind noch fünf weitere Uhren aus der Werkstatt von Ludwig Knauß bekannt; die sogenannte „Kleine Darmstädter Uhr“ befindet sich im Besitz der Stadt DA.

Lit.: Weber, Friedrich H.: Die Brüder Ludwig und Friedrich Knauß. In: Adreßbuch der Stadt Darmstadt 1962/63, S. 49-64; Neue Deutsche Biographie. Hrsg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 12, S. 163f.