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Institut für Neue Technische Form (INTEF)

(Friedensplatz 11) Das Institut für Neue Technische Form wurde 1952 von Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein und der Stadt DA als erstes deutsches Design-Institut gegründet. Den Anstoß gab das 3. Darmstädter Gespräch mit dem Titel „Mensch und Technik“, dessen Schirmherr der damalige Bundespräsident Theodor Heuss war. Im Verlauf dieser Veranstaltung war der Wunsch nach einer ständigen Einrichtung entstanden, die sich um die Darstellung und Klärung wichtiger Zeitfragen jenes Bereichs kümmert, in dem sich Technik und Gesellschaft wechselseitig beeinflussen. Von 1952 bis 1975 leitete Gotthold Schneider die Institution, Prinz Ludwig von Hessen und bei Rhein war bis zu seinem Tod im Jahr 1968 erster Vorsitzender. Sein Nachfolger ist Moritz Landgraf von Hessen, von 1975 bis zu seinem Tod am 25.06.2016 war Michael Schneider der Geschäftsführer. Das Design-Institut auf der Mathildenhöhe im Alfred-Messel-Haus (A. Messel), wo das INTEF fünfzig Jahre seinen Sitz hatte, bevor es 2008 in das „Langes Bäuche“ an den Friedensplatz 10 umziehen musste, versteht sich in einer Stadt mit gleichrangigen wissenschaftlichen, kulturellen und technisch-industriellen Ansprüchen als ein Bindeglied, das zwischen Experten Kenntnisse vermittelt und diese der interessierten Öffentlichkeit vorstellt. Im INTEF werden Gestaltungsentwürfe, experimentelle Vorschläge, Werkstattberichte ebenso wie unveröffentlichte Produktideen oder hervorragende Beispiele industrieller Leistung zu dem Zentralthema Industriedesign vorgestellt. In Ausstellungen präsentiert das INTEF einerseits die Arbeit schöpferischer Persönlichkeiten oder die Ergebnisse einer Zusammenarbeit fortschrittlicher Industriefirmen mit Designern, andererseits stellt es auch Ausbildungsstätten vor, um dem Designernachwuchs eine Chance zur Publikation und Diskussion zu geben sowie Kontakte zu Firmen knüpfen zu können. Mit dem Ziel, gutes Design zu fördern, hat das INTEF in über 60 Jahren weit über 400 Ausstellungen sowie renommierte Wettbewerbe – etwa den „Braun Preis“, den „Schwarzkopf Award“ (1992 und 1994) oder die „Maggi Edition europäischer Design-Wettbewerb für Küche und Tischkultur“ (1995) und zahlreiche Workshops realisiert, Expertenrunden initiiert und sich dadurch international einen Namen gemacht. Es beherbergt zudem ein umfangreiches Archiv mit Produktsammlungen der Unternehmen AEG, BBC, Braun, Arzberg, Rosenthal, WMF und vielen anderen sowie mit Dias, Fotografien, Plakaten, Tonträgern, Zeitschriften, Zeichnungen, Entwürfen, Skizzen und Modellen. Im Laufe der Jahre hat das INTEF seine Arbeitsschwerpunkte immer wieder erweitert. Es ist aber heute noch genau das, was es immer war und sein will: ein offenes Haus für alle an Design, Architektur, Grafik, Typografie sowie Fotografie Interessierten.