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Habicht, Well

Bildhauer, Keramiker
* 07.07.1884 Oberstein/Nahe
† 02.12.1966 Darmstadt
Seit seiner Kindheit lebte Well Habicht in DA. Nach dem Abitur am Ludwig-Georgs-Gymnasium im Jahr 1904 studierte er bis zum Vordiplom an der TH Darmstadt Architektur und wechselte dann nach Dresden, wo er 1909 seine Abschlussprüfung ablegte. Anschließend besuchte Habicht als Privatschüler das Atelier des Bildhauers Georg Wrba und studierte danach drei Semester Bildhauerei an der Kunstakademie in Dresden bei Selmar Werner. Nach der Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg bezog er 1919 ein Atelier auf der Mathildenhöhe und wurde Gründungsmitglied der Darmstädter Sezession. 1919 heiratete Habicht Irma, die Tochter des Verlegers Alexander Koch. Von 1919 bis 1923 übernahm er die künstlerische Leitung der Großherzoglichen Keramischen Manufaktur in DA und gründete 1923 die Hessische Keramische Manufaktur in Großenlinden bei Gießen. 1925/26 studierte Habicht die Techniken der Stein- und Metallbearbeitung bei Anton Hanak in Wien, bevor er ab 1927 wieder freischaffend als Bildhauer in DA tätig wurde. 1928 erhielt er den Georg-Büchner-Preis. 1928/29 lieferte Habicht Modelle für die Feinsteingutfabrik Max Roesler AG, Abteilung DA. 1944, nach der Zerstörung seines Ateliers, zog er nach Bensheim. In den 1950er Jahren entstanden zahlreiche Akt-, Tier- und Brunnenplastiken für den öffentlichen Raum der Stadt DA. Sein Ehrengrab befindet sich auf dem Alten Friedhof in DA.

Lit.: Peters, Rolf: Max Roesler. Keramik zwischen Jugendstil und Art Deco, Darmstadt 1998, S. 138f; Allgemeines Künstlerlexikon, Bd. 67, S. 106f.; Darmstädter Ehrengräber, Darmstadt 2016 (Darmstädter Schriften 105), S. 78-80.