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Federn-Staudinger, Luise

Bildhauerin
* 01.08.1879 Worms
† 08.05.1967 Darmstadt
Mit der Anstellung des Vaters Franz Staudinger am Ludwig-Georgs-Gymnasium kam Luise Federn-Staudinger 1901 nach DA. Die Mutter entstammte der Darmstädter Familie Wenck. 1901 trat sie in die Bildhauerklasse von Ludwig Habich ein und war damit eine der ersten Frauen in Deutschland im Bereich der plastischen Kunst. Vor dem Ersten Weltkrieg heiratete sie 1910 in DA den Verlagsbuchhändler Robert Federn. Nach längerem Studienaufenthalt in Berlin war Federn-Staudinger seit 1917 mit ihren beiden Kindern in DA ansässig. Ihr Werk umfasst vor allem Plaketten (z. B. Grab von Luise Büchner), Büsten und Kleinplastik, mit denen sie u. a. auch im Hessischen Landesmuseum vertreten ist. In den 1920er Jahren unterhielt sie einen Raum im Gewerbemuseum, wo sie lehren und arbeiten konnte. Sie war Mitglied der Frauenkünstlervereinigung Gedok. 1960 löste sie ihr Atelier in der Liebigstraße 25 auf und überließ dem Stadtmuseum zahlreiche Entwürfe zu Porträtplaketten Darmstädter Persönlichkeiten, die sich heute im Stadtarchiv DA befinden.

Lit.: Der Weibliche Blick. Vergessene und verschollene Künstlerinnen in Darmstadt 1880-1950. Ausstellung im Kunst Archiv Darmstadt, Katalog hrsg. von Claus K. Netuschil, Darmstadt 2013, S. 88-95.