Stadtlexikon Darmstadt

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Elz, Friedrich

Kath. Pfarrer, Geistlicher Rat, Ehrendomkapitular
* 30.03.1848 Alzey
† 09.05.1915 Darmstadt
Von 1868 bis 1874 studierte Friedrich Elz am Deutschen Kolleg in Rom, wo er 1873 zum Priester geweiht wurde und promovierte. Während seiner Kaplanszeit in Mainz von 1874 bis 1887 initiierte er 1877 die Gründung des „Verbands der kath. kaufmännischen Vereinigungen Deutschlands“ (KKV Constantia). Nach Pfarrtätigkeiten in Viernheim (1887) und Gießen (1888-91) wurde Elz 1891 zum Pfarrer in DA bestellt. Damals erfolgte die Seelsorge der Katholiken in DA und Umgebung ausschließlich durch St. Ludwig. Da die Gemeinde rasch wuchs, wurden aus der Mutterpfarrei drei selbstständige Pfarrbezirke ausgegliedert: St. Martin (1901 Liebfrauen), St. Elisabeth mit Arheilgen (1905) und St. Josef in Eberstadt mit Pfungstadt (1907). 1906 erwarb Elz das Haus Wilhelminenplatz 9 als Pfarrhaus. Den als „heidnisch empfundenen“ Bau der St. Ludwigskirche zu renovieren und umzugestalten, unternahm Elz erst 1910/11, da er der Errichtung von St. Elisabeth den Vorrang gab. Seit 1894 Dekan, ist Elz 1898 zum Geistlichen Rat und 1905 zum Ehrendomkapitular ernannt worden. Nach dem Tod des Mainzer Bischofs Heinrich Brück (1903) gehörte er zu den Kandidaten für dessen Nachfolge. Elz liegt in St. Ludwig begraben; seine Grabplatte ziert ein Kreuzschiff, das Emblem des KKV, dessen Bundesverband die „Dr.-Friedrich-Elz-Plakette“ für besondere Verdienste verleiht. Elz’ 100. Todestag beging der Darmstädter KKV zusammen mit dem Diözesanverband und dem Mainzer Bischof Kardinal Karl Lehmann am 9.5.2015 mit einem Gottesdienst in St. Ludwig und einer Festveranstaltung im Kath. Bildungszentrum NR 30.

Lit.: Die Pfarrchronik von St. Ludwig in Darmstadt 1790-1945, rekonstruiert von Alfred Bang-Kaup unter Mitwirkung von Wilhelm Kastell, Mainz 1957.